Diesmal wurden drei Österreicher beim jährlichen Draft der National Hockey League ausgewählt. Damit erhalten die Spieler die große Chance in der wichtigsten Eishockey-Liga der Welt ihr Talent unter Beweis zu stellen. Nachdem der Vorarlberger Marco Rossi von den Minnesota Wild in der ersten Runde als Nummer neun gezogen wurde, wählten die Anaheim Ducks am nächsten Tag Thimo Nickl, die New Jersey Devils entschieden sich für Benjamin Baumgartner.
Für das Eishockey in Österreich ist der dreifache Pick beim diesjährigen NHL-Draft jedenfalls eine Art Hattrick. Dieser Begriff stammt ursprünglich vom Cricket, wurde jedoch von Eishockey übernommen. Als ein findiger Hutmacher begann allen Spielern, die in einem Spiel drei Tore erzielt hatten, einen Gratis-Hut auf das Feld zu werfen, war der Begriff geboren. Heute wird der Hattrick auch in anderen Sportarten verwendet, um die außergewöhnliche Leistung einzelner Spieler zu würdigen. Marco Rossi, Thimo Nickl und Benjamin Baumgartner treten damit die Nachfolge von Thomas Vanek und Michael Grabner an, die mit ihren Leistungen schon vor Jahren für Aufsehen in der National Hockey League gesorgt hatten. Ihr Erfolg ist Vorbild und Ansporn für eine ganze Generation an Nachwuchs-Spielern, die nun wissen, dass auch im Eishockey alles möglich ist.
14 Jahre Pause
Die letzten Österreicher, die bisher in der National Hockey League gedraftet wurden, waren Michael Grabner und Andreas Nödl. Das ist nun allerdings schon vierzehn Jahre her. Grabner und Nödl waren damals erst der vierte und der fünfte Spieler aus Österreich, die sich über einen Vertrag freuen durften. Denn nicht alle Spieler, die in der Vergangenheit gedraftet wurden, erhielten auch einen Vertrag in der Liga.
Dieses Jahr drängten sich allerdings gleich mehrere Talente aus Österreich auf. Anfang Dezember dieses Jahres findet das Trainingscamp der Minnesota Wild statt. Dann wird sich entscheiden, wie es mit dem hoch eingeschätzte Marco Rossi weitergeht. Sein Ziel ist ein Einsatz in der National Hockey League. Die Chancen dafür stehen gut. Immerhin ist man bei den Minnesota Wild der Meinung, in ihm den gesuchten Spielmacher für die Zukunft gefunden zu haben. Die National Hockey League soll am 1. Januar 2021 beginnen. Bis es so weit ist, kann Rossi in der Schweiz Spielpraxis sammeln. Er spielt ab sofort beim Schweizer Club ZSC Lions in Zürich. Möglich wurde sein Einsatz durch einen Leihvertrag mit den Minnesota Wild. Er selbst sieht sich bereit für höhere Aufgaben.
Thomas Vanek hilft mit
Unterstützung erhielt Rossi unterdessen von einer österreichischen Eishockey-Legende. Thomas Vanek bot ihm telefonisch an, bei ihm einzuziehen, wenn es in der amerikanischen Profi-Liga losgeht. Der Eishockeypionier möchte Rossi die Eingewöhnungszeit erleichtern und seine Erfahrung zur Verfügung stellen. Damit sind die Schienen für einen erfolgreichen Start in den USA gelegt. Schließlich haben die Minnesota Wild einen großen Bedarf an Centern, Experten gehen daher davon aus, dass Rossi bereits zum Start für die Mannschaft auflaufen wird. Rossi möchte nun in der Schweiz so viel Spielpraxis wie möglich sammeln. Bei seinem Debüt gegen den HC Davos lieferte er gleich seinen ersten Assist ab. In dem Spiel traf er ausgerechnet auf Benjamin Baumgartner. Der befindet sich ebenfalls am Sprung in die National Hockey League.
Er schaffte gemeinsam mit Thimo Nickl den Sprung über den großen Teich. Unter den insgesamt 217 Spielern, die von den 31 Teams in insgesamt sieben Runden ausgewählt wurden, befand sich diesmal ein Trio aus der Alpenrepublik. Nickl wurde in der vierten Runde als 104 Spieler gezogen. Er hatte es, ebenso wie Marco Rossi, über Kanada aus geschafft. Benjamin Baumgartner hingegen gelang der Sprung von der Schweiz aus. Er ist bereits 20 Jahr alt und damit mindestens ein Jahr älter als die meisten anderen Kandidaten. In der sechsten Runde des Drafts war es dann so weit. Baumgartner wurde an 161. Stelle ausgewählt. Damit erfüllte sich Österreichs Spieler des Jahres 2019 vom HC Davos einen Lebenstraum.
Nun liegt es an dem Trio zu beweisen, dass ihre Auswahl gerechtfertigt war. Sollte die National Hockey League wie geplant am 1. Januar 2021 starten, dann richten sich die Augen der österreichischen Eishockey-Fans gespannt auf die beste Liga der Welt. Marco Rossi, Thimo Nickl und Benjamin Baumgartner stehen kurz davor die National Hockey League zu erobern.