Die Detroit Red Wings sicherten sich vergangene Nacht die Rechte an Marco Kasper, der in den kommenden Jahren um einen Platz bei einer der erfolgreichsten Franchises der NHL-Geschichte kämpfen wird – doch wie stehen die Chancen?
In den letzten sechs Jahren verpassten die Detroit Red Wings die Playoffs und leiteten nach erfolgreichen Dekaden endgültig einen Rebuild ein. Seit 2017 zogen die Red Wings nie später als an Position 9.
2017 sicherte man sich Michael Rasmussen, der 2020/21 auch 18 Spiele für die Moser Medical Graz99ers spielte, 2018 kam Filip Zadina (#6), 2019 folgte der diesjährige Calder Trophy Gewinner Moritz Seider (#6), 2020 der schwedische Scorer Lucas Raymond, der in seiner Rookie-Season mit 57 Punkten aufzeigte. Im Vorjahr entschied sich General Manager Steve Yzerman für Verteidiger Simon Edvinsson, der eine perfekte Ergänzung zu Moritz Seider werden könnte – und nun der in Innsbruck geborene Austro Crack, Marco Kasper.
Der 18-jährige Center entwickelte sich im Vorjahr zu einem zuverlässigen Schweizer Armeemesser, der in vielen Situationen einsetzbar ist. Im Dress von Rögle BK sammelte Kasper elf Punkte in 46 Spielen, in den Playoffs legte er sechs Zähler in 13 Partien nach. Auch in der Champions Hockey League kam der Nationalspieler zum Einsatz und sammelte sechs Punkte in zwölf Spielen. Mit 187cm verfügt er über gute körperliche Voraussetzungen, Körperspiel ist für Kasper kein Fremdwort.
Ein Blick auf den Prospect Pool zeigt, dass Kasper einen durchaus soliden Forward-Pool hinzugefügt wird, es aber durchaus Openings für den in Klagenfurt ausgebildeten Center geben könnte. Eines ist fix: Kasper ist das qualitativ hochwertigste Stürmer-Prospect der Red Wings, Spieler wie Jonatan Berggren oder Theodor Niederbach folgen aber gleich dahinter. Bemerkenswert: in den letzten vier Drafts zogen die Red Wings nicht weniger als zwölf Schweden!
Einige Scouts sehen Kasper nicht zwingend als fixen Top Six Spieler, aber einen Crack der dir Stabilität und Qualität in einer Secondary Scoring Line gibt – auch Powerplay- oder Penaltykilling Minutes dürften für den Austro-Crack möglich sein. Man darf davon ausgehen, dass Kasper von den Red Wings genügend Zeit für seine Entwicklung bekommt – das haben die Wings in den letzten Jahren des Öfteren bewiesen. Ein weiteres Jahr in der SHL würde gut tun, um auch weiterhin Erfahrungen im Pro-Hockey zu sammeln. Vor wenigen tagen wurden die Kaspers Junior-Rechte von den Ottawa 67s gezogen, diese Route scheint derzeit aber als eher unwahrscheinlich.
Der erste Österreicher-Pick der Red Wings History wird beim Team aus dem US-Bundesstaat Michigan alle Chancen bekommen sich zu entwickeln und zu beweisen. Eine erste Prognose dürfte Marco Kasper wohl in den Middle-Six beim „winged wheel“ sehen.
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