National League

NLA: Das Theater um die „nuova Valascia“: Immer noch keine Bagger gesichtet…

Eigentlich ist schon seit 2010 klar, dass der HC Ambri-Piotta eine „neue Valascia“ erstellen muss. Im Oktober dieses Jahres hätten die Bagger auffahren sollen, doch bisher ist weit und breit keiner zu sehen

Erst Ende August hatte Lombardi noch gross verkündet, dass die Bagger Ende Oktober auffahren würden, doch das Gegenteil ist der Fall. Ein wenig Aufklärung erhielt man vom 26. Oktober, als ein Swiss-League-Spiel zwischen den Ticino-Rockets und dem EHC Kloten in Biasca stattfand und bei einem Blick hinaus sah man auf der Höhe des Flugpatzes in Ambri wohl einige Bagger, welche jedoch für Arbeiten an der Nationalstrasse eingesetzt wurden. Beim Hangar, wo die neue Eishalle zum stehen kommen sollte, war weit und breit kein Bagger und auch keine Arbeiten zu sehen. Auch erfolgte am 1.November kein erster Spatenstich.

Klar war auch seit 2010, dass es zu keinen Renovierungen an der alten Halle kommen würde, ein neues Stadion an einem anderen Ort musste erstellt werden. Der Grund für einen neuen Standort ist, dass das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos bei einer Untersuchung festgestellt hatte, dass sich die alte Valascia mitten in einer Lawinenzone befindet und deshalb als hoch gefährdet gilt. So setzte die Nationalliga eine neue Frist bis auf das Jahr 2015 fest. 2015 ist nun schon lange verstrichen und nichts geschehen. Hätte sich die NL an ihr Reglement gehalten, welche sie sich selbst gesetzt hatte, wäre Ambri ohne wenn und aber abgetaucht und  schon lange kein Club mehr in der NLA. Die Liga interpretiert ihre eigenen Reglemente demnach so wie Ambri seine Termine einhält.

Der nächste Akt im Valascia-Theater: Man liess verlauten, dass das neue Hallen-Projekt von Ambri und Stararchitekt Mario Botta für 2017/18 betriebsbereit sei. Doch ein Einspruch aus Lugano bewirkte eine erneute Verzögerung, also gab es auch für 2018/19 keine neue Valascia, Zudem beantwortete die Liga den Antrag Ambris auf eine Nutzungsverlängerung positiv.

Frühling 2017: Ambri hatte den Klassenerhalt gerade nicht geschafft, und eigentlich hätten die Bagger bereits auffahren müssen, da hatten sich die Kosten von 35 Millionen Franken plötzlich auf das Doppelte erhöht, und danach wieder auf 50 Millionen gesenkt. Das eigentliche Problem aber war der Standort und man dachte über eine Verschiebung nach Bellinzona nach. Im Mai des vergangenes Jahres fiel dann der scheinbar endgültige Entscheid,  dass die „Nuova Valascia“ in der Leventina bleiben soll und die Kosten auf 42,5 Millionen erneut gesenkt. Auch sollte ein Bankenkonsortium für rund 20 Millionen aufkommen und das neue Stadion bis 2021 stehen, was aber mehr als fraglich ist.

Das wirft auch die Frage auf, wie lange noch darf sich Ambri-Piotta an den Reglementen und den ewigen Versprechungen vorbei schlängeln? Wer übernimmt die Verantwortung, sollte eine Lawine auf die alte Valascia herunterdonnern?

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