DEL

Sponsored: Könnte die Corona-Krise für manche Profi-Klubs das Ende bedeuten?

Neben Fußball und Tennis sowie Basketball gehört Eishockey zu den Top 4 der Sportwetten, die am populärsten sind. Es ist die Schnelligkeit des Spiels, aber auch die Geschicklichkeit der Akteure auf dem Eis, die die Fans so fasziniert, was diese letztlich auch zum Wetten auf den Ausgang der Spiele animiert. Fans, die die Eishockey Regeln können, wissen natürlich, welche Strategie sie beim Wetten verfolgen sollen. Auch in der Saison 2018/2020 war die Begeisterung der Fans wieder sehr groß – sowohl als Zuschauer bei den Spielen, wie auch beim Wetten vor dem PC.

Corona hat alles verändert

Die DEL die Saison 2019/2020, die 26. Spielzeit der Deutschen Eishockey-Liga, konnte nicht in die Play-offs gehen. Grund dafür war die Corona-Pandemie, die auch diesen nicht gerade kontaktlosen Sport in ihren Grundfesten erschüttert hatte. Die Hauptrunde der 26. Spielzeit, die am 13. September 2019 begonnen hatte, endete am 8. März 2020. Dies war ca. der Zeitraum, an dem die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland stark zunahm. Dies bedeutete auch für die Eishockey Liga das vorläufige Aus. Und ab diesem Zeitpunkt gab es auch keine Möglichkeit mehr auf Eishockey irgendwelche Wetten abzuschließen. 2020 wurde somit kein Deutscher Meister 2020 ermittelt. Grund dafür ist, dass die Deutsche Eishockey Liga bereits am 10. März 2020 – also noch bevor die starken Kontaktbeschränkungen in Deutschland anliefen – die Play-offs beschlossen nicht auszutragen. Die Deutsche Eishockey Liga entschloss sich die Hauptrundensieger EHC Red Bull München und Adlern Mannheim sowie die Straubing Tigers und die Eisbären Berlin als deutsche Vertreter für die Champions Hockey League 2020/21 zu nominieren.

Geplant ist die DEL Saison 2020/2021 und damit die 27. Spielzeit der Deutschen Eishockey-Liga im September 2020 zu starten. Allerdings sind große Veranstaltungen, worunter auch Eishockeyspiele vor Publikum fallen, bis einschließlich 31. August 2020 deutschlandweit verboten. Die Hauptrunde soll dann im März 2021 enden. Bisher ist nicht bekannt, ob diese Spiele – ähnlich wie die der Fußball-Bundesliga seit Mitte Mai 2020 – ohne Publikum stattfinden werden müssen. Ansonsten finden die Eishockeyspiele vor bis zu 50.000 Zuschauern statt.

Keine Geisterspiele

Das Jahr 2020 ist für alle ganz besonders – eben auch für die Deutschen Eishockey-Liga. Aufgrund der Sonderregelung gab es seit dem Jahr 2006 auch keinen sportlichen Absteiger. Es handelt sich hier um ein Novum in der 26-Jährigen Geschichte der DEL. Die Entscheidung fiel den Verantwortlichen der DEL nicht leicht. Angesichts der aktuellen Entwicklung sahen sich die Verantwortlichen der DEL aber in der Pflicht dass sie verantwortungsvoll im Sinne ihrer Spieler und der Fans mit dieser Situation umgehen. Die DEL stellte damit die Gesundheit der Fans, der Spieler und der Mitarbeiter, die für die Austragung der Spiele verantwortlich sind, in den Fokus. Der Abbruch der Saison erfolgte dabei nach einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums. Auch waren seit Mitte März 2020 Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern zu diesem Zeitpunkt schon für mehrere Wochen untersagt worden. Später folgten sogar noch Kontaktverbote in den meisten Bundesländern und sogar Ausgangsbeschränkungen, zum Beispiel in Bayern. Kurz zuvor war in der Deutschen-Eishockey-Liga die Hauptrunde zu Ende gegangen.

Mit dem Schritt die DEL Saison 2019 / 2020 zu beenden, entschied sich die DEL bewusst gegen Geisterspiele schon in dieser Phase. Diese sollten, wegen dem späteren Untersagen von Eishockey-, Fußball- und anderen Mannschaftsspielen und sogar dem Verbot von Tennis und Golf als Freizeitsport, eh nicht mehr realisierbar werden.

Finanzielle Folgen unabsehbar

Die Folgen der Corona-Pandemie und die vorzeitige Beendigung der Saison 2019/2020 sowie die Ungewissheit, ob nicht wieder ein Shutdown kommen könnte aufgrund einer zweiten Infektionswelle, bergen schon jetzt große finanzielle Verluste in der gesamten Deutschen-Eishockey-Liga. Allerdings sagen die Verantwortlichen immer wieder, dass die finanziellen Folgen noch größer wären, wenn die Play-offs der Saison 2019/2020 nun zwar verspätet beginnen, aber ohne Zuschauer stattfinden würden. Die Folge wäre, dass die Klubs nur Kosten hätten, keine Einnahmen. Allein pro Spiel müssen die Klubs schon Einnahmeverluste von 60.000 Euro bis 200.000 Euro hinnehmen. Diese Summe wird allein durch den Ticketverkauf pro Spiel erwirtschaftet.

Daraus kann man schon einmal schließen, wie groß der Verlust für die Klubs alleine für die entgangenen Play-offs sein werden. Einige der Klubs hatten dabei schon vorher große Probleme mit den Kosten, da diese die Einnahmeseite haushoch überwuchern. So kamen zu Spielen von Adler Mannheim gerade einmal im Schnitt 11.000 Fans ins Stadion und zu den Grizzlys in der Vorrunde gerade einmal im Schnitt nur ca. 2.800 Fans. Das Problem, dass die Kosten die Einnahmen übersteigen, ist daher für einige Klubs nicht neu. Allerdings ist wegen der nicht absehbaren Zeit, wo Stadionbesuche vermutlich verboten bleiben oder über lange Sicht das Stadion nur ca. zur Hälfte besetzt werden darf, die Verunsicherung bei den Klubs was die Zukunft angeht, sehr groß. Vom Eishockeyverband wurde auch bereits Kritik am Umgang der Politik hinsichtlich fehlender Entscheidungen und Vorgaben für den Sport geübt. Es gäbe zurzeit nur Verbote, keine Perspektiven oder konkrete Vorgaben was machbar ist. Nur mit Empfehlungen kann der Sport nur sehr schwer arbeiten. Man sieht gerade an den holprigen Empfehlungen für die Restaurants, wie schwer es ist diese umzusetzen. Viele Restaurants und später wohl auch Hotelbetriebe, werden wohl nicht öffnen können.

Weg in die Pleite?

Es gibt seitens des Eishockeyverbands auch schon die Befürchtung, dass einige der Eishockey-Klubs in der Saison 2020/2021 womöglich aus finanziellen nicht mehr dabei sein kann. Die DEL wird dennoch mit der Lizenzprüfung der Klubs beginnen in der Hoffnung, dass es die Corona-Pandemie im September 2020 zulassen wird, dass die DEL in die Saison 2020/2021 wie geplant starten kann. Der Verband setzt dabei auf einen Gehaltsverzicht der Spieler in der kommenden Saison. Dieser ist sehr schmerzlich und ist auf eine Höhe von 25 Prozent fixiert. Der Verband sieht darin allerdings die einzige Möglichkeit, dass die Klubs ihre Fixkosten reduzieren können. Die Spielergehälter gelten hier als einer der zentralen Kostenfaktoren. Die Spielergehälter machen letztlich bei den Klubs in der Eishockey Liga 50 Prozent, bei einigen Klubs sogar 70 Prozent der Fixkosten aus. Man strebt hinsichtlich der Spielergehälter eine erfolgsabhängige Vergütung an, die an die Umsatzerlöse gekoppelt ist. Geplant ist, dass wenn ein Klub bei den Einnahmen auf 75 bis 100 Prozent der Vorsaison kommt, dass das Gehalt der Spieler anteilig aufgestockt wird.

Mit dieser Maßnahme will die Liga versuchen die Einnahmeausfälle, die die 14 Klubs wegen der Corona-Krise im Bereich Ticketverkäufe und Sponsoreneinnahmen wohl erleiden werden, abzufangen. Beschlossen ist der Gehaltsverzicht der Spieler noch nicht. Denn die Verhandlungen zwischen den Spielern und den Klubs laufen gerade noch. Die Gefahr besteht vor allem darin, dass die größeren Klubs nicht mitmachen. Dies könnte letztlich die kleineren und weniger finanzstarken Klubs vor eine Zerreißprobe stellen. Der Verband hofft, dass alle Spieler der DEL an einem Strang ziehen und alle 14 Klubs „den schweren Sturm“ der Corona-Krise überstehen. Der Eishockeyverband hofft zudem, dass der Vorschlag mit den Gehaltskürzungen der Spieler auch in anderen Sportarten Schule machen und die dortigen Klubs retten könnte.

Letztlich ist es aber so, dass die Corona-Krise für einige der Profi-Eishockey-Klubs das Ende bedeuten könnte. Ebenso hoffen natürlich auch andere vom Profisport abhängige Geschäftszweige auf eine Besserung der Lage – wie beispielsweise Wettanbieter, die seit Beginn er Pandemie so einiges an Umsatzeinbußen verkraften mussten. Sollte jedoch bald wieder alles seinen geregelten Gang gehen, lohnt es sich als Wettfan die besten Eishockey-Quoten miteinander zu vergleichen. Doch solange es nicht mal Geisterspiele gibt, wird man sich auch hier noch in Geduld üben müssen.

Wie in vielen Bereichen heißt es letztlich auch im Eishockey in der Corona-Krise, dass man zusammenhalten muss, um das was erreicht wurde, zu erhalten. Das Vorhaben des Eishockeyverbands hinsichtlich der Kürzung der Spielergehälter könnte allerdings scheitern. Denn erstmals in der Geschichte der Deutschen-Eishockey-Liga planen die Spieler eine Spielergewerkschaft zu gründen. Mitte Mai 2020 wurde bekannt, dass deren Gründung kurz vor der Realisierung steht.

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