Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Eine enttäuschende Saison endete für HK Olimpija Ljubljana mit dem vorletzten Platz. Stand man ein Jahr zuvor noch in einem Viertelfinale und forderte den VSV bis ins Spiel 7, so war die vergangene Spielzeit zum Vergessen. Nur 40 Punkte hatte man am Ende auf der Haben-Seite stehen. Lediglich Neueinsteiger Pioneers Vorarlberg rangierte hinter den Slowenen.
Ein Umbruch musste somit her und der fiel doch größer aus. Gleich 15 Spieler haben den Verein verlassen, elf Neue kamen in die slowenische Hauptstadt, davon gleich sechs Legionäre. Mit einem neuen Gesicht wollen die Drachen nun wieder angreifen.
TRAINER
Hinter der Bande wird in der kommenden Saison finnisch gesprochen.
Im Januar übernahm Antti
Karhula das Amt des Head-Coaches. Die Verantwortlichen in
Ljubljana vertrauen dem 47-jährigen auch weiterhin. Sein
Assistant-Coach ist allerdings neu in der Liga. Jarmo
Saino war zuletzt im Nachwuchs von JYP und RoKi in seiner
Heimat im Einsatz, nun assistiert er Karhula.
Karhula blickt nun schon auf mehr als 13 Jahre Erfahrung im Trainer Business zurück. Über Arbeiten im Nachwuchs wurde er Head-Coach in der zweiten finnischen Liga, ehe er 2018 von Fehervar als Assistant Coach in die damalige EBEL geholt wurde. 2020 löste er Hannu Järvenpää als Head-Coach ab, ein Jahr später wurde er aber auch vor die Türe gesetzt. Zuletzt arbeitete er zwei Jahre lang in der Slowakei beim HC Banska Bystrica.
TORMANN
Mit dem Tandem Anthony Morrone und Zan Us war man in Ljubljana nicht
zufrieden, beide hatten mit 88,4% die exakt gleiche Fangquote, ein
Gegentorschnitt von über 3,7 pro Spiel bedarf keiner weiteren
Erklärung. Mit dem Tschechen Lukas
Horak hat man einen neuen „Einser“ gefunden und in ihn setzt
man auch große Hoffnungen.
Horak spielte zuletzt in Dänemark eine großartige Saison und kam in 40 Spielen auf eine Fangquote von 93,3%, auch in 13 Play-Off Einsätzen performte er stark. Er wird ihn Ljubljana die unumstrittene Nummer 1 sein, denn hinter ihm spielen der 19-jährige Luka Kolin, sowie der 18-jährige Lan Kavcic. Sollte sich Horak verletzen, hat man ein riesiges Problem.
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Kader 2023/24 (unter Vertrag) | Tor: Lukas Horak, Lan Kavcic, Luka Kolin Verteidigung: Ziga Pavlin, Kristjan Cepon, Aleksandar Magovac, Aljosa Crnovic, Nejc Stojan, Will Cullen, Taneli Ronkainen, Jan Cosic, Tian Hebar, Sturm: Miha Zajc, Nik Simsic, Maris Bicevskis, Rok Kapel, Trevor Gooch, Miha Beričič, Ziga Mehle, Gregor Žeželj, Marcel Mahkovec, Jaka Sodja, Aljaz Predan, Vito Idzan, Ziga Pance, Jaka Sturm, Luka Vodlan |
Bestätigte Zugänge: | Ziga Pavlin (HC Pustertal), Maris Bicevskis (Mlada Boleslav), Trevor Gooch (Aalborg), Lukas Horak (Herlev Eagles), Marcel Mahkovec (AIK), Will Cullen (Belfast), Taneli Ronkainen (TPS), Aljaz Predan (Salzburg) |
Bestätigte Abgänge: | Joe Garreffa, Carl Neill, Marc-Olivier Vallerand, Chris Dodero, Anthony Morrone, Joona Erving, Tadej Cimzar, Gregor Koblar, Tine Klofutar (Norvik), Luka Kalan, Zan Us |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | |
Eventuelle Abgänge: |
VERTEIDIGUNG
Einen schmerzhaften Abgang mussten die Slowenen in der Defensive
hinnehmen. Carl Neill war der Dreh- und Angelpunkt
und scorte mit 24 Punkten zudem auch noch ordentlich. Er wechselte
aber nach Schwenningen. Als Ersatz für ihn fand man Will
Cullen, der zuletzt in Belfast groß aufspielte. Der Kanadier
kam in 56 Spielen auf zwölf Tore und 23 Assists. Interessant ist
auch das Signing von Taneli
Ronkainen. Der Finne blickt auf acht Jahre Liiga-Erfahrung
zurück und verlässt nun erstmals seine Heimat. Seine Stärke liegt
vor allem im Defensivspiel, offensiv sollte man sich nicht zu viel
von ihm erwarten.

Pavlin kehrt nach mehr als zwölf Jahren wieder zurück! Photo: GEPA pictures/ Sebastian Krauss
Wichtig war sicherlich auch die Rückkehr von Ziga Pavlin, der zuletzt 2010 für die Drachen auflief. Dazwischen spielte er in Schweden, Kasachstan, Tschechien, der Slowakei und zuletzt auch für Pustertal in der ICEHL. Mit 38 Jahren kann dem 1,93 Meter großen Defender wohl niemand mehr etwas vormachen, für Ljubljana soll er wohl für mehr Stabilität in der Defensive sorgen. Das wird auch dringend notwendig sein, denn mit 192 Gegentoren in der Vorsaison war man hier gar das schwächste Team. Dementsprechend schwach war auch das Unterzahlspiel, mit einer Quote von 74,1% waren nur die Vorarlberger schlechter. Hier muss man sich deutlich steigern, wenn man wieder weiter oben in der Tabelle sein will.
STÜRMER
Auch der Angriff war nicht gerade eine Offenbarung. Mit 113
erzielten Toren konnte man lediglich die Pioneers und die Graz99ers
hinter sich lassen. Der Topscorer der Drachen war Chris
Dodero mit 30 Punkten (zehn Tore und 20 Assists). Seine Zukunft
ist noch offen, nachdem er gegen Ende der Saison bei Visp für zwei
Spiele im Play-Off aushalf. Der Top-Torschütze war Rok
Kapel, der 14 Treffer erzielen konnte, neben ihm und Dodero war
lediglich noch Ziga
Pance mit zehn Toren zweistellig in dieser Kategorie. Sowohl
Kapel als auch Pance werden in der kommenden Saison wieder für
Ljubljana auflaufen.
Neuzugang Maris Bicevskis kommt mit viel Erfahrung nach Slowenien. Der 32-jährige Lette spielte für Riga in der KHL und waren in den letzten fünf Saisonen in Tschechien tätig. Kein Unbekannter ist der US-Amerikaner Trevor Gooch, der bereits für Sterzin in der AlpsHL tätig war. Vergangene Saison stürmte er in Dänemark und kam dabei auf 55 Scorerpunkte aus 64 Spielen. Zudem krönte er sich mit Aalborg zum dänischen Meister.
Interessant ist auch das Signing von Aljaz Predan. Der mittlerweile 23-jährige Slowene war seit seinem 15. Lebensjahr in Salzburg tätig und blickt auch auf 91 ICEHL Einsätze zurück. Vergangene Saison durfte er auch zwei Mal in den Play-Offs ran und darf sich somit auch ICEHL-Meister nennen. Mit Bicevskis und Gooch startet Ljubljana mit lediglich zwei Legionären im Sturm in die neue Saison. Ob dieser Mut am Ende auch von Erfolg gekrönt sein wird, muss sich erst zeigen.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr Olimpija Ljubljana in der kommenden Saison?
www.hockey-news.info, Bild: HKO/Sportida
