EC VSV

ICEHL-Kadervorstellung 2023: EC VSV (10/13)

Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.

Seit drei Jahren spielen die Villacher Adler in den Play-Offs mit und zeigen vor allem im Grunddurchgang meist gutes Hockey. Die Tabellenränge 3, 2 und 4 sprechen hier eine eindeutige Sprache. Trotzdem gelang es den Draustädtern in diesen drei Jahren nur eine Play-Off Serie zu gewinnen. Besonders bitte war das deutliche 1:4 Serien-Aus gegen den Lokalrivalen aus Klagenfurt. Der EC VSV feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen und will hier natürlich voll angreifen. Das Team verzeichnete sechs Neuzugänge, aber auch schmerzhafte Abgänge. 

TRAINER:
Rob Daum geht in seine dritte volle Saison, zudem wurde er auch zwei Mal als Feuerwehrmann geholt. Somit ist er mit einigen, kurzen Unterbrechungen bereits seit vier Jahren in Villach. Der einstige Meistercoach der Black Wings Linz, lässt den VSV äußerst offensiv spielen, dafür wird aber die Defensive teilweise sträflich vernachlässigt.

Besonders nach dem Viertelfinal-Aus gegen den KAC, wurde der Ruf vieler Fans lauter, dass man sich nach einem neuen Trainer umsehen soll. Außerdem ist vielfach bekannt, dass Daum gerne auf die Legionäre setzt und den Österreichern nur wenig Vertrauen schenkt, was auch nicht immer sehr gut beim Villacher Publikum ankommt. Dennoch vertraut die Vereinsführung weiterhin auf die Geschicke von Daum. Sein Assistant Coach wird auch im heurigen Jahr wieder der Slowene Marcel Rodman sein. Beim Tormann-Trainer setzt man weiterhin auf Patrick Machreich. Das gesamte Trainergespann blieb somit unverändert.

TORMANN:
Die unangefochtene Nummer 1 wird weiterhin Jean-Philippe Lamoureux sein. Der mittlerweile 39-jährige ist ein wahrer Marathon Mann, so kam er auf insgesamt 44 Einsätze in der vergangenen Saison. Er zeigte durchaus gute Leistungen und begann auch im Play-Off sehr stark, nach drei Spielen kam er auf eine Fangquote von 93%, danach hatte er sich aber zu einer Dummheit verleiten lassen und wurde daraufhin von der Liga gesperrt. Ein Fauxpas, der vielleicht nicht alleine für das Ausscheiden im Viertelfinale verantwortlich war, aber sicherlich Einfluss darauf genommen hatte. 

J.P. Lamoureux wird auch heuer die klare Nummer 1 sein. Bild: VSV/Krammer

Der letztjährige Back-Up Ali Schmidt spielte gut, konnte aber das Aus nicht verhindern. Nach Gesprächen mit der Vereinsführung, entschloss er sich, keinen Vertrag mehr beim VSV zu unterschreiben. Villach wurde auf der Suche nach einem neuen Back-Up schnell fündig und signierte Rene Swette, der schon 2017 für einige Spiele beim VSV aushalf. Das Tandem Lamoureux/Swette ist zusammen 74 Jahre alt und damit auch das älteste Duo der gesamten Liga.

VERTEIDIGUNG:
Einen größeren, aber auch notwendigen Umbruch vollzog man in der Defensivabteilung. Der Captain der letzten Saison Derek Joslin, musste ebenso wie Simon Despres gehen. Der aus der Pension reaktivierte Jamie Fraser, dürfte nun auch endgültig seine Karriere beendet haben. Der schmerzhafteste Abgang wird aber sicherlich der von Nicolas Mattinen sein. Während seiner ersten Europa-Saison glänzte Mattinen in der Offensive und kam auf 43 Scorerpunkte in 51 Spielen. Er wird kommende Saison in der DEL für Straubing spielen.

Bei den Neuzugänge setzte man teilweise auf bekannte Kräfte. So etwa wechselte Alex Wall nach fünf Saisonen bei den Vienna Capitals in die Draustadt. Wall gilt sowohl als offensivstarker Defender, der aber nicht auf die Verteidigung vergisst. Mark Katic wechselt von den Mannheimer zu den Villacher Adlern und gilt als starker Skater, der allerdings auch auf Grund seiner Körpergröße von nur 1.78 Meter teilweise physische Probleme hat. Die Vita von Dylan MacPherson liest sich ähnlich wie jene von Nick Mattinen. Auch er wird erstmals in Europa auflaufen und führte zuletzt den ECHL Verein Wichita Thunder als Captain auf das Eis. 

Sehr wichtig war für die Adler die Vertragsverlängerung bis 2026 von Philipp Lindner. Der gebürtige Tiroler spielte zuletzt seine punktbeste Saison und kam auf 24 Scorerpunkte im Grunddurchgang, zudem zeigt seine +26 auch, dass er seine Defensivaufgaben erledigt. Er wird sich zukünftig das Kapitänsamt mit Alex Rauchenwald teilen. Mit ihm und Layne Viveiros hat man auch zwei starke Österreicher in der Defensive, zudem soll auch der junge Niklas Wetzl den nächsten Schritt machen. 

In der Defensive müssen die Adler deutlich stabiler werden. Denn mit 147 Gegentoren erhielt man ligaweit die fünftmeisten Treffer. Auch im Penalty-Killing war man mit einer Quote von 80,8% nur im Mittelfeld der Liga zu finden. Von den Neuen erwartet und erhofft man sich hier eine deutliche Steigerung.

STÜRMER:
Das Prunkstück der letzten Saison war ganz klar die Offensive, denn mit 178 Toren waren nur die Innsbrucker Haie in dieser Statistik besser. Paradoxerweise wollte das Powerplay dafür so gar nicht funktionieren. Eine Quote von lediglich 17,8% bedeutete hier nur den neunten Rang. Das ist vor allem auf Grund der Qualität in der Offensive sehr verwunderlich.

Was Nick Mattinen in der Defensive für die Adler war, war Chris Collins in der Offensive. Der flinke Kanadier stürmte vier Jahre lang für die Adler und konnte sich Saison für Saison steigern, nun folgte allerdings der Ruf aus der DEL, genauer gesagt von den Augsburger Panthers. Sein Ersatz und damit auch die einzige Neuverpflichtung im Sturm, ist Kevin Hancock. Der 25-jährige stürmte vor zwei Jahren für die Dornbirn Bulldogs und kam auf 35 Punkte in 40 Spielen. Letzte Saison war er bei Mora in der HockeyAllsvenskan tätig, dort kam er in 62 Spielen aber „nur“ auf 30 Punkte. 

Trotz seiner 35 Jahre ist John Hughes nach wie vor ein Leistungsträger bei den Adlern. Bild: VSV/Krammer

Ansonsten setzt man in Villach auf die bewährten Kräfte wie Anthony Luciani, John Hughes oder der letztjährige Topscorer Robert Sabolic. Aber auch hier nagt der Zahn der Zeit, denn alle drei sind älter als 33 Jahre. Zudem hat man mit Routinier Andrew Desjardins noch einen weiteren Legionär, der zwar über viel Erfahrung verfügt, aber sogar schon 37 Jahre alt ist. 

Von den österreichischen Kräften erwartet man sich natürlich viel von Neo-Captain Alexander Rauchenwald, aber auch von Felix Maxa und Benjamin Lanzinger. Trotz des hohen Altersschnitt bei den Legionären haben die Adler eine starke Offensive, die auch im kommenden Jahr wieder für viele Tore sorgen wird.

Villach hat am Papier eine starke Mannschaft. Die Defensive sollte sich im Vergleich zu Vorsaison verbessert haben. In der Offensive wird viel davon abhängen, wie stark die alternden Legionäre noch sein werden und ob Kevin Hancock einen Chris Collins adäquat ersetzen kann. Rob Daum steht aber unter Druck, denn die Fans in Villach wollen endlich wieder mehr, als eine bloße Play-Off Teilnahem. Vor allem zum 100-jährigen Bestehen.

Nun seid ihr dran: Wo seht ihr den EC VSV in der kommenden Saison?

Coming Soon
Wie weit kommt der EC VSV in der Saison 2023/24?
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www.hockey-news.info, Bild: VSV/Krammer

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