Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Die Premierensaison der Pioneers Vorarlberg ist nun schon wieder Geschichte. Man wusste von Beginn an dass man der Underdog sein wird. Am Ende konnte man aber nur acht Siege feiern, hielt bei einem Torverhältnis von -92 und beendete die Saison somit auch als Tabellenletzter.
Der Plan in Vorarlberg ist natürlich ein langfristiger, wohl nur die größten Optimisten erwarten eine Play-Off Teilnahme, dennoch wird es wichtig sein, dass die Pioneers in der kommenden Spielzeit einen Schritt nach vorne machen und Richtung der Pre-Play-Off-Plätze schielen.
TRAINER
Marc Habscheid wechselte
ligaintern zu den Vienna Capitals weiter, daher musste man in
Vorarlberg einen Head Coach suchen. Das Ergebnis dürfte wohl
niemanden überrascht haben, denn mit Dylan
Stanley übernimmt ein Mann das Amt, der im Ländle bestens
bekannt ist. Als Spieler genoss er schon fast Kult-Status, nun hat
er aber eine neue Aufgabe vor sich und die könnte schwieriger kaum
sein.

Dylan Stanley gibt von nun an den Ton hinter der Bande an. Pic: Pioneers Vorarlberg
Stanley arbeitet nun schon seit 2017 im Coaching Staff, bisher aber lediglich als Skills Coach bzw. Assitstant Coach. Er geht somit in seine erste Saison als Head-Coach und wird sicherlich auch eine gewisse Zeit brauchen um seinen Weg zu finden.
TORMANN
Das Tormann-Duo in Vorlarberg bleibt unverändert. Alex
Caffi wird wohl wieder der nominelle Einser-Goalie sein. Wenn
man bedenkt, dass die Pioneers abgeschlagen am Tabellenende waren,
so sind seine Werte durchaus in Ordnung. Mit einer Fangquote von
90,9% und einem Gegentorschnitt von 3,11 muss er sich nicht
verstecken.
Sein Back-Up Goalie David Madlener kam auch auf immerhin 20 Einsätze, in denen er auf 88% Fangquote bei einem Gegentorschnitt von 4,12 kam. Madlener konnte lediglich vier Spiele gewinnen. Es ist wieder davon auszugehen, dass Caffi ungefähr zwei Drittel der Spiele bekommen wird, sofern er fit bleibt.
VERTEIDIGUNG
In der Defensive gab es einige Veränderungen. Steve Birnstill (Karriereende)
und Layne Viveiros (VSV) haben den
Verein verlassen. Weiterhin mit dabei sein wird hingegen der
Norweger Christian
Bull, sowie der Kanadier Clayton
Kirichenko, der letzte Saison verletzungsbedingt auf nur zwei
Einsätze kam. Neu im Team ist der Finne Olli
Vanttaja, der erstmals seine Heimat verließ und nun in
Vorarlberg auflaufen wird. Viel wird auch von Routinier
Alexander Pallestrang abhängen. Zudem kehrt Julian
Payr nach Vorarlberg zurück. Der junge Defender verletzte sich
letzte Saison im ersten Spiel des EC VSV so schwer, dass er kein
weiteres Spiel mehr absolvieren konnte.
Die Pioneers hatten vergangene Saison massive Probleme in der Abwehr. 184 Gegentore waren die Konsequenz, lediglich Ljubljana kassierte noch mehr Treffer (192). Im Penalty-Killing lag man mit einer Quote von nur 71,4% auf dem letzten Platz. In der Fair-Play-Wertung lag man auch im hinteren Mittelfeld, dies ist eine besonders gefährliche Kombination. Die Pioneers wären also gut beraten, wenn sie sich von der Strafbank fernhalten würden. Zudem geht man Kirichenko und Payr ein großes Risiko ein, wenn man sich die Verletzungshistorie der beiden ansieht.
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Kader 2023/24 (unter Vertrag) | Tor: Alex Caffi, David Madlener Verteidigung: Aron Summer, Alexander Pallestrang, Patrick Stückler, Tobias Reinbacher, Julian Payr, Clayton Kirichenko, Christian Bull, Ivan Korecky, Mark Mussbacher Sturm: Patrick Spannring, Yannik Lebeda, Luca Erne, Julian Metzler, Daniel Woger, Kevin Macierzynski, Luka Maver, Guus van Nes, Alessandro Togni, Janick Wernicke, Steven Owre, Cédric Lacroix, Oskar Maier, Michael Pastujov, Nick Pastujov |
Bestätigte Zugänge: | Julian Payr (VSV), Daniel Woger (Graz99ers), Alessandro Togni (Lustenau), Mark Mussbacher (Utah), Steven Owre (Belfast), Cédric Lacroix (Trois-Rivières Lions), Oskar Maier (Salzburg Juniors), Michael Pastujov (Iowa Heartlanders), Nick Pastujov (Kansas City Mavericks) |
Bestätigte Abgänge: | Layne Viveiros (VSV), Patrick Stückler, Valentin Ploner, Thomas Schubert, Hampus Eriksson (Vienna Capitals), Tyler Sandhu, Jack Jacome (Rungsted Seier Capitals), Andreas Heier, Steven Birnstill (Karriereende) |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | Timo Payr |
Eventuelle Abgänge: |
STÜRMER
Aber auch die Offensiv-Abteilung hatte vergangene Saison große
Probleme. Als einziges Team der gesamten Liga, blieb man unter der
100-Tore-Marke. Lediglich 92 Mal durfte man in 48 Spielen jubeln,
anders gesagt, erzielten die Vorarlberger im Schnitt nicht einmal
zwei Tore pro Spiel. Oder noch drastischer formuliert, der
Spitzenreiter in dieser Wertung (Innsbruck), erzielte mehr als
doppelt so viele Tore wie der westliche Nachbar.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen verpflichteten die Verantwortlichen in Vorarlberg gleich vier neue Legionärsstürmer. Mit Steven Owre holte man einen Crack der weiß wo das Tor steht. Letzte Saison stürmte er für die Belfast Giants und kam in 58 Spielen auf satte 59 Punkte (30 Tore und 29 Assists). Es wäre enorm wichtig, wenn man mit ihm einen beständigen Scorer gefunden hätte. Cédric Lacroix ist der zweite Neuzugang im Sturm. Für den Kanadier ist es die erste Europa-Station, bisher lief er in der AHL und ECHL auf.
Interessant könnte die Verpflichtung des Brüderpaares Nick und Michael Pastujov sein. Nick war letzte Saison der Captain der Kansas City Mavericks in der ECHL und kam auf 35 Punkte in 42 Spielen. Michael stürmte für den Ligakonkurrenten Iowa Heartlanders und erzielte 26 Scorerpunkte. Es wird spannend zu sehen sein, ob Coach Stanley die beiden in einer Linie auflaufen lassen wird.
Wichtig für die Pioneers war auch die Verpflichtung von Daniel Woger. Mit 35 Jahren verfügt er über enorme Erfahrung und er wird sicherlich eine tragende Rolle auf und auch abseits des Eises einnehmen. Ebenso wichtig sind sicherlich die weiteren rot-weiß-roten Routiniers Kevin Macierzynski und Patrick Spannring.
Die Frage wird sein, wie schnell es geschafft wird aus den vielen neuen Gesichtern eine Einheit zu formieren und ob es Dylan Stanley gelingen wird, sein System der Mannschaft möglichst rasch beizubringen. Suboptimal war dabei sicher dass die neuen Legionäre in den ersten Tests mangels Spielgenehmigung nicht eingesetzt werden durften.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr die Pioneers Vorarlberg in der kommenden Saison?
www.hockey-news.info, Bild: pioneersvorarlberg/Dorner
