Schweiz

Schweiz: Das traurige Ende des SC Langenthal

Es war der letzte Abend, an dem in Langenthal Profihockey zu sehen bekam. Am Mittwochabend wurde dann der Stecker endgültig gezogen.

Schon am vergangenen Montag ging es beim Schoren in Langenthal zu und her. Viele waren mit dem Auto noch auf der Suche nach einem Parkplatz und beim Eingang musste man sich in die Schlange stellen und eine Frau mit gelbblauem Schal zückte ihre Saisonkarte zum letzten Mal und meinte wehmütig: «Vielleicht zum letzten Mal.»

Nun hat sich der SC Langenthal am vergangenen Mittwoch aus der Swiss League verabschiedet und steigt freiwillig in die tiefere MyHockey-League ab. Weil der in die Jahre gekommene Schoren die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die zweitoberste Liga genauso fehlen, wie der Stadt die Perspektiven für einen Stadionneubau. Geplatzt war diese Bombe, letztes Jahr im Dezember. Laut Präsident Gian Kämpf für viele ein Schock und es gab seitens der Fans viel Unmut und Unverständnis. Mittlerweile hat es sich ein wenig gelegt, weil auch die Leute selbst gesehen haben, dass man in der Stadionfrage einfach nicht weitergekommen ist.

Drinnen im Schoren wurde der letzte Puck eingeworfen. Mit 1:2 lag Langenthal in der Derby-Viertelfinalserie gegen Olten zurück. Die Spieler wussten, dass es bei einer Niederlage im vierten Match das letzte Heimspiel für diesen Club auf Profiebene bedeutet und eine Ära zu Ende geht.

Auf den Rängen ist von diesem besonderen Umstand eigentlich wenig zu spüren. 3.231 Fans sind gekommen und geben alles und feuern ihr Team lautstark an. Hörten damit auch nicht auf, als ihr Team mit 0:3 in Rückstand geriet. Man soll die Feste feiern, wenn sie fallen. Vielleicht war es das letzte Mal überhaupt, dass über 3.000 Menschen in den Schoren sind.

Langenthal verlor letztlich gegen das abgebrühte Olten mit 2:5. Auch weil die beiden jungen Leihspieler Cédric Aeschbach (20, SCL Tigers) und Noah Fuss (21, Bern) je ein Gegentor auf ihre Kappe nehmen mussten. Aber das ist halt. Langenthal, wo die jungen die Chance bekommen, sich in Schlüsselmomenten zu zeigen, aus Fehlern zu lernen und um besser zu werden.

Für den SC Langenthal bedeutete das Ausscheiden aus den Playoff-Halbfinals gleichzeitig auch das Saisonende. Peter Zulauf bleibt dem SCL erhalten und wird ab dem 1.Mai das Team Marketing/Verkauf in einem Teilzeitpensum verstärken. Thomas Huber wird neuer Geschäftsführer/ Nachwuchschef der SCL Nachwuchs AG.

 

To Top

Please disable your adblocker or whitelist this site!