Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison, die erste der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen mit denen die elf Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
In Villach wurde zuletzt vieles richtig gemacht. Klar, die Coronakrise und deren Auswirkungen bekommen die Adler auch zu spüren, doch es geht dennoch bergauf. Zu verdanken ist das dem aktuell werkenden Vorstand, der gute Arbeit leistet. Der Verein ist wirtschaftlich konsolidiert und sogar in Zeiten wie diesen konnte ein neuer Namenssponsor gefunden werden.
Die neue Führung und Philosophie machte sich schon in der abgelaufenen Spielzeit sportlich bemerkbar: Drei mal in Folge verpasste man zuvor die Playoffs, letzte Saison war es endlich wieder soweit und die Draustädter waren in der postseason mit dabei. Gegen Salzburg lag man zwar 1:2 in Rückstand, es war aber alles drin, bis es dann zum Saisonabbruch kam. Die Adler haben aber erneut aufgerüstet und wollen auch heuer wieder Playoff-Luft schnuppern.
Trainer:
Das Experiment mit dem Finnen Jyrki Aho ging schief, man holte im Februar Rob Daum, der die Adler dann auf Schiene und in die Playoffs brachte. Viele dachten dass er die Villacher auch in die neue Saison führen wird, doch das ist nicht der Fall. Mit Dan Ceman holte man einen neuen Mann an Bord, der die Liga bislang nur vom Hören/Sagen kennt.
Der 47-jährige Kanadier ist aber bereits seit zehn Jahren in Europa als Coach tätig, nachdem er zuvor sieben Saisonen aktiv in Schottland und Dänemark spielte. Nach zwei Titeln in Dänemark mit SønderjyskE ging er 2018 in die Slowakei und heuerte bei Banska Bystrica an. Auch dort wurde er postwendend Champion und war auch in der abgebrochenen Vorsaison drauf und dran den Titel zu verteidigen. Zeit also, eine neue Herausforderung anzunehmen und diese fand er nun in Villach vor. Um sich schnell einzuleben steht ihm mit Marco Pewal ein VSV-Urgestein als Assistant-Coach zur Seite.
Goalie:
Brandon Maxwell war in der Vorsaison ein starker Rückhalt im Kasten der Adler, konnte aber nicht gehalten werden. Der US-Amerikaner mit deutschem Pass wechselte in die DEL zu den Fischtown Pinguins. Die neue Nummer 1 ist ein Einstandsmitbringsel von Coach Ceman. Tyler Beskorowany ist in Europa kein Unbekannter, stand er doch schon in der DEL für die Düsseldorfer EG und die Nürnberg IceTigers am Eis. 2019 holte er mit den Belfast Giants den Titel in der britischen Liga und heimste alle Awards ein die man dort erhalten kann. In der Vorsaison kam er zu Banska Bystrica und zeigte unter Dan Ceman dass er auch dort „funktioniert“, kam in 44 Einsätzen auf einen Gegentorschnitt von 2,0 und eine Fangquote von 93%.
Ihm zur Seite steht Toptalent Alexander Schmidt, den die Adler unbedingt halten wollten und auch konnten. Der Ruf aus Salzburg war sehr laut, aber scheinbar nicht laut genug. Er wird nun unter den Fittichen von Neo-Goalietrainer Patrick Machreich seinen Feinschliff verpasst bekommen und sicher auch einige Einsätze erhalten.
Verteidiger:
Mit Jamie Fraser, Kevin Schmidt und Stefan Bacher hat man drei Stützen der letztjährigen Defense gehalten. Alle drei haben ihren 30er bereits hinter sich und verfügen so über genügend Erfahrung um die Verteidigung zu führen. Unterstützt werden sie von einem neuen Legionär, zwei neuen Einheimischen und zwei Youngsters. Matt Mangene ist der neue Import in der Abwehr. Der 31-jährige ist bislang lediglich in den USA unter Vertrag gestanden, in den letzten Jahren durchwegs in der AHL. Dort bestritt er bislang 432 Spiele, kam dabei auf 39 Treffer und 113 Assists, sowie 250 Strafminuten. Er ist der einzige neue Import und ersetzt damit Mark Cundari und Marko Pöyhönen, die nicht mehr in Villach sind.
Weg ist zudem ein Villacher Urgestein: Markus Schlacher erhielt kein neues Arbeitspapier mehr und beendete daraufhin seine Karriere. Ebenso musste man Bernd Wolf ziehen lassen. Der 23-jährige Teamdefender versucht sich nach zwei Jahren in Villach neuerlich in der Schweiz und heuerte beim HC Lugano an. Doch Wolf ersetzt Wolf, nämlich Raphael Wolf. Der 24-jährige Salzburger kommt aus Linz und wird seinen Fixplatz in der VSV-Defense haben.
Interessant wird die Personalie Sebastian Zauner. Der Berchtesgadener durchlief die Nachwuchsakademie in Salzburg, spielte seit 2015 für die Dresdner Eislöwen in der DEL2 und wurde durch seinen österreichischen Pass nun für die heimische Liga interessant. Der VSV schlug zu und darf sich doch einiges vom 25-jährigen erwarten.
BISHERIGE KADERVORSTELLUNGEN |
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FEHERVAR AV19 |
RED BULL SALZBURG |
HC INNSBRUCK |
EC KAC |
EC VSV |
HC BOZEN |
GRAZ99ers |
BLACK WINGS 1992 |
BRATISLAVA CAPITALS |
DORNBIRN BULLDOGS |
VIENNA CAPITALS |
Stürmer:
Richtig weh tut eigentlich nur der Abgang von Anton Karlsson, der mit 20 Treffern gemeinsam mit Jerry Pollastrone Toptorjäger der abgelaufenen Saison war. Mit Abstrichen vielleicht auch Brodie Reid, der 37 Punkte sammelte. Aber alle anderen Abgänge in der Offense kann man verkraften. Egal ob dies Miika Lahti, Alexander Lahoda, Adis Alagic oder Christoph Kromp betrifft.
Wichtig waren auf jeden Fall die Vertragsverlängerungen mit Jerry Pollastrone, Patrick Bjorkstrand, Martin Ulmer und Chris Collins. Sie waren Eckpfeiler der letztjährigen Offense. Nun werden sie von neuen Stürmern unterstützt, die das Offensivspiel beleben sollen. Mit Scott Kosmachuk hat man einen äußerst interessanten Mann ins Boot geholt. Der 26-jährige wurde einst mit Kanadas U18 WM-Bronzemedaillengewinner, wurde 2012 von Winnipeg in Runde 3 gedraftet und zeigte bei seiner ersten Europastation letzte Saison in Augsburg mit 25 Punkten aus 32 Spielen auf.
Der zweite Neo-Legionär ist Sahir Gill. Auch er kommt aus Augsburg, wo er 115 Spiele für die Panthers bestritt und 45 Scorerpunkte sammelte. Der dritte Zugang aus der DEL ist Maximilian Kammerer. Er wurde auf Leihbais von der Düsseldorfer EG verpflichtet und sammelte mit seinen nur 23 Jahren bereits 92 DEL-Scorerpunkte. Julian Kornelli, der wie Defender Zauner Deutsch-Österreichischer Doppelstaatsbürger ist, tingelte zuletzt zwischen DEL und DEL2 Hin und Her, und wird seine Verpflichtung erst rechtfertigen müssen. Doch die Adler haben auch heimisch nachgerüstet.
Aus Innsbruck holte man Daniel Wachter nach vielen Jahren in seine Heimat zurück, Christoph Wappis, der letzte Saison noch eine Leihgabe aus Salzburg war, wurde nun fix verpflichtet. Und da ist noch Philipp Kreuzer. Der 25-jährige hatte in Klagenfurt keine Zukunft mehr und wurde nun vom großen Rivalen geholt. Weiter im Kader stehen zudem Nico Brunner, Felix Maxa, Benjamin Lanzinger und Benedikt Wohlfahrt.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr den EC VSV in der kommenden Saison?
Pic: Werner Krainbucher, Puckfans.at