Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison, die erste der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen mit denen die elf Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Bei kaum einem anderen Verein trauerte man der abgebrochenen letzten Saison vermutlich mehr nach als in Bozen. Die Südtiroler waren unter Trainer Greg Ireland drauf und dran Richtung dritten Titel zu schielen und wurden dann von COVID-19 jäh gestoppt. Nach der „Gerade noch Qualifikation“ für die Platzierungsrunde gewann man diese souverän und lag auch schon im Halbfinalduell mit Znojmo nach drei Siegen klar auf Aufstiegskurs. HCB-Boss Dieter Knoll setzte es sich zum Ziel die nicht zu Ende gebrachte Mission gemeinsam mit Coach Ireland fortzuführen und wollte deshalb unbedingt den Großteil des Kaders halten, was letztlich auch gelang.
Trainer:
Nach viel Hin und
Her ist er nun doch wieder an der Bande des HCB Südtirol. Greg
Ireland, der Clayton Beddoes vergangenen Januar als Headcoach der
Südtiroler beerbte, bleibt für ein weiteres Jahr in Bozen. Unter
Ireland schafften die Foxes den Sprung in die Platzierungsrunde,
gewannen diese auch und standen kurz vor dem Halbfinal-Einzug.
Kurz: er hatte den Kader gut im Griff und hatte mit diesem auch
Erfolg. Für den 54-jährigen Kanadier ist Bozen nach Mannheim und
Lugano die dritte Headcoaching-Position in Europa. Ebenfalls
erhalten blieb den Foxes Assistant Coach Fabio Armani, der in seine
zweite Saison in Bozen geht.
Greg Ireland bleibt nach harten Verhandlungen doch in Bozen (Pic: Vanna Antonello)
Goalie:
In Bozen schickt
man das gleiche Goalie-Duo wie in der vergangenen Saison ins
Rennen. Aus Sicht der Foxes ist das absolut positiv, waren die
beiden Torhüter doch regelmäßig Garanten für den Erfolg.
Bemerkenswert: sowohl Leland Irving, als auch Justin Fazio konnten
die exakt gleiche Fangquote von 92,7% vorweisen. Irvings 2,08
Gegentore pro Spiel bedeuteten den ligaweit zweitbesten Wert – nur
JP Lamoureux kassierte im Schnitt weniger Gegentreffer.
Der 32-jährige Kanadier geht in seine dritte Spielzeit mit dem HCB und steht noch bis zum Ablauf der bevorstehenden Saison unter Vertrag. Auch Justin Fazio’s Arbeitspapier läuft nach dem Ende der Saison 2020/21 aus. Der 23-jährige Goalie hat sich durch starke Leistungen in seinen acht Einsätzen für weitere Aufgaben empfohlen. Zusammen bilden die beiden eines der besten Goalie-Duos der gesamten ICEHL – eine Stütze, die von großer Wichtigkeit sein wird, will Bozen auch heuer wieder vorne mitspielen.
Um den Verbleib von Leland Irving hat Boss Knoll gekämpft (Credit: PSR/HCB / Vanna Antonello)
| BISHERIGE KADERVORSTELLUNGEN |
|---|
| FEHERVAR AV19 |
| RED BULL SALZBURG |
| HC INNSBRUCK |
| EC KAC |
| EC VSV |
| HC BOZEN |
| GRAZ99ers |
| BLACK WINGS 1992 |
| BRATISLAVA CAPITALS |
| DORNBIRN BULLDOGS |
| VIENNA CAPITALS |
Verteidiger:
Erst sechs
Cracks umfasst zum aktuellen Zeitpunkt die Defense der Südtiroler.
Altbekannt sind davon die Hälfte der Abwehr. Mit Dennis Robertson
konnte man den punktbesten Defender, der im Vorjahr 20 Scorerpunkte
anschrieb, halten. Außerdem wird Eigenbauspieler Ivan Tauferer
weiter in seiner Heimat verteidigen, genauso wie Youngster Gregorio
Gios, der erst Mitte Februar aus den Staaten nach Hause geholt
wurde.
Definitiv nicht mehr wird man Patrick Wiercioch, Daniel Glira und Tim Daly sehen. Aber man hat auch schon ordentlich aufgerüstet. Top-Neuzugang ist Nick Plastino. Der 34-jährige Italo-Kanadier weiss wie man Titel holt, hat er doch selbige schon in Finnland, Norwegen und zweimal in Italien eingefahren und bringt Erfahrung aus Amerika, Schweden, Norwegen, Finnland, der KHL und der Schweiz, wo er die letzten drei Jahre absolvierte, mit.
Dennis Robertson hat verlängert (Foto: Kuess/www.qspictures.net)
Auch der 29-jährige Gleason Fournier hat schon einige Titel gehamstert. Der Kanadier kommt aus der britischen Liga von den Cardiff Devils, mit denen er zwei Meisterschaften holte. In 246 Einsätzen für die Waliser sammelte er unglaubliche 217 Scorerpunkte und erzielte 61 Tore. Der dritte Neue im Bunde ist Dylan Di Perno. Für den 24-jährigen großgewachsenen Kanadier ist Bozen die erste Station in Europa und im Profieishockey überhaupt. Man wird sehen wie er sich zurecht findet. Alles in Allem eine qualitativ hochwertige, aber noch sehr dünn besetzte Defense, die bestimmt noch aufgerüstet wird.
Stürmer:
Es war das
erklärte Ziel von Boss Dieter Knoll das Gros des letztjährigen
erfolgreichen Kaders zu halten und das gelang auch in der Offense.
Gleich zehn Stürmer werden weiterhin in Bozen auflaufen. Ein Novum
wenn man sich die Transferaktivitäten der Foxes in den letzten
Saisonen ansieht. Von den Topscorern sind Colton Hargrove, Jamie
Arniel und Sebastien Sylvestre abhandengekommen. Außerdem ließ man
auch Markus Poukkula und Dante Hannoun ziehen. Doch man hat
qualitativ hochwertig nachgerüstet.
Jamie Arniel hat die Liga verlassen (Credit: HCB/Vanna Antonello)
Mit Mike Halmo kehrt ein absoluter Topstürmer und Publikumsliebling nach Südtirol zurück. Der 29-jährige war Leistungsträger des Meisterkaders 2018, als er 54 Punkte zum Titel beitrug. Danach ging es für ihn nach Schweden (Ilves) und in die DEL (Iserlohn). Nun konnte der kompromisslose Stürmer jedoch zurückgeholt werden.
Ein Jahr später als damals Halmo war Brett Findlay in Bozen und machte sich einen Namen. Der 27-jährige Kanadier sammelte 49 Punkte aus 50 Einsätzen und auch ihn zog es in der Vorsaison in die DEL, wo er für Iserlohn und Ingolstadt 26 Punkte aus 47 Spielen sammelte. Auch über eine Rückkehr freut man sich in Bozen sehr. Der dritte neue Legionär kennt die Liga auch aus der Saison 2018/19. Dustin Gazley stürmte damals für Red Bull Salzburg und brachte es bei seiner ersten Europastation auf 36 Scorerpunkte aus 45 Einsätzen. Der Fügelstürmer versuchte sich zuletzt in Schweden, wo er in der zweiten Liga bei Mora in 31 Spielen neun mal traf und elf weitere Treffer vorbereitete.
Mit Mike Halmo kommt ein wichtiger Mann zurück (Photo: GEPA pictures/ Andreas Pranter)
Ebenso neu ist ein italienischer Hoffnungsträger, der aus Gröden kam. Simon Pitschieler machte sich in den letzten Jahren in der AlpsHL einen Namen und bekommt nun die Chance sich in der ICEHL zu beweisen. Der 22-jährige Center kam letzte Saison auf 25 Punkte aus 44 Einsätzen.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr den HCB Südtirol Alperia in der kommenden Saison?
Pic: HCB/Vanna Antonello










