ICEHL

ICEHL-Kadervorstellung 2023: Vienna Capitals (8/13)

Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.

Als Tabellensechster des abgelaufenen Grunddurchgangs, qualifizierten sich die Vienna Capitals als letztes Team direkt für die Play-Offs. Zur Überraschung vieler wurden sie dann vom HC Innsbruck als Gegner gepickt und zogen den Haien im Viertelfinale die Zähne. Am Ende setzte man sich in der Serie mit 4:2 durch. Im Halbfinale musste man sich dann aber dem HC Bozen klar mit 4:1 geschlagen geben, obwohl die Spiele knapper waren, als das Serienergebnis vermuten lässt. Denn bis auf Spiel 4, endete alle Begegnungen mit nur einem Tor Unterschied, das erste Aufeinandertreffen wurde gar erst in der Overtime entschieden.

Obwohl man mit der Saison in Wien nicht unzufrieden war, musste man einen Umbruch vornehmen. Bis auf den Tormann musste man alle Legionäre austauschen und auch ein neuer Trainer hat nun das Sagen. 

TRAINER
Dave Barr coachte zwei Saisonen lang die Vienna Capitals, doch er wollte wieder zurück nach Nordamerika und ist nun als Assistant Coach für die Chicago Wolves in der AHL tätig. Ersatz fand man innerhalb der Liga, denn der letztjährige Pioneers Vorarlberg Coach Marc Habscheid übernimmt nun das Traineramt in der Bundeshauptstadt.

Von West nach Ost – Marc Habscheid wechselt aus Vorarlberg nach Wien. Pic: www.facebook.com/pioneersvorarlberg

Habscheid trainierte die meiste Zeit in der WHL, durfte aber auch phasenweise das kanadische Nationalteam bei diversen Cups betreuen. Der 60-jährige, der als Aktiver auch in der NHL tätig war, bringt viel Erfahrung mit und soll nun bei den Vienna Capitals etwas aufbauen.

TORMANN
Urgestein Bernhard Starkbaum beendete seine aktive Laufbahn, wird den Capitals aber als Tormann-Trainer erhalten bleiben. Die neue Nummer 1 ist der Schwede Stefan Steen, der sich vor allem in den Play-Offs zu einem starken Rückhalt entwickelte. In sieben Post-Season Auftritten kam er auf eine Fangquote von 92,6%, wenn man bedenkt, dass vier Spiele davon verloren wurden, ist das ein richtiger starker Wert. 

Sorgenfalten macht einigen Fans aber die durchwachsene Leistung im Grunddurchgang, wo er lediglich auf eine Save-Percentage von 89,3 und einem Gegentorschnitt von 2,94 kam. Wenn Steen an die Leistungen der Play-Offs anschließen kann, hat man einen soliden Tormann. Als Back-Up fungiert Rückkehrer Sebastian Wraneschitz, der sich zuletzt in den Staaten versuchte und auch beim U20-Nationalteam das Tor hütete.

VERTEIDIGER
Die Wiener erhielten in der vergangenen Saison ungewöhnlich viele Gegentore. 142 musste man die Scheibe aus dem eigenen Netz holen, damit belegte man nur den siebten Tabellenrang. Ein Lichtblick war dafür das Penalty-Killing, denn mit einer Quote von 85,19%, waren nur die Bozener Füchse in dieser Wertung besser. Nun kommt es aber zu einem Umbruch in der Abwehr, denn gleich vier Abgänge mussten die Caps hinnehmen. Alex Wall wechselte ligaintern zum Villacher SV. Ben Finkelstein zog es in die DEL zu den Eisbären Berlin und auch Chad Krys wird nicht mehr Teil der Mannschaft sein. Zudem signierte Niklas Würschl beim Konkurrenten aus Linz. 

Heinrich ist zurück in seiner Heimatstadt. Pic: www.facebook.com/viennacapitals

Dafür gelang es den Wienern aber den wohl prominentesten Free-Agent an den Club zu binden. Der sechsfache Meister Dominique Heinrich wechselte von Salzburg zurück in seine Heimatstadt Wien. Mit der Verpflichtung von Heinrich konnte man sich auch einen Legionär in der Defense sparen und somit startet man mit nur zwei Fremdarbeitern, die beide aus Schweden kommen.

Oskar Drugge verbrachte den Großteil seiner Karriere in seinem Heimatland, spielte in den letzten beiden Jahren aber sehr erfolgreich in der dänischen Liga. 84 Scorperunkte aus 102 Partien zeigen die offensiven Qualitäten des 30-jährigen. Sein Landsmann Stefan Warg dürfte da wohl eher den defensiveren Part einnehmen. Warg begann die letzte Saison bei KooKoo in der finnischen Liga und half bei Sparta Prag in den Play-Offs aus.

Weiterhin verlassen kann man sich in Wien auf den Österreicher-Stamm bestehend aus Nico Brunner, Dominic Hackl und Captain Mario Fischer, der sowohl als Stürmer und Defender eingesetzt werden kann. Um einen Platz im Kader kämpfen Timo Pallierer, Lukas Pfiff und Bernhard Posch.

STÜRMER
Der letztjährige Topscorer Matt Bradley konnte in Wien nicht gehalten werden. Mit 74 Scorerpunkten aus 58 Spielen, machte er auf sich aufmerksam und signierte im Sommer einen Vertrag bei Straubing in der DEL. Auch Jeremy Gregoire zog weiter und wird kommende Saison bei Ilves in Finnland stürmen. Auch die restlichen Legionäre Max Zimmer, Radek Prokes und James Sheppard wird man nicht mehr im Caps-Jersey sehen. Caps Legende Rafael Rotter wird in der Saison 2023/24 für die Kitzbüheler Adler in der AlpsHL spielen. 

Die Verantwortlichen in Wien waren also zum Handeln gezwungen und verpflichteten gleich fünf neue Legionärs-Stürmer. Prominentester Neuzugang ist dabei wohl der Slowene Rok Ticar, der zuletzt drei Saisonen lang beim EC KAC sehr erfolgreich spielte. Aus Vorarlberg nahm Head Coach Marc Habscheid auch den Schweden Hampus Eriksson mit. 

Die erste Entlassung fand bereits vor dem ersten Ligaspiel statt. Mit einer interessanten Vita wurde Michal Stinil verpflichtet. Nach einem Tor in den Testspielen geht man aber bereits wieder getrennte Wege, wie der Verein kurz und knapp vermeldete.

Es bleibt abzuwarten, ob die Neuzugänge die teils schmerzhaften Abgänge kompensieren können. Die Latte liegt hoch, immerhin erzielten die Wiener letztes Jahr 156 Tore, womit man die viertbeste Mannschaft war. Aber es gibt auch Raum für Verbesserung, denn die Powerplay-Quote lag unter der 20% Marke. Ein Spieler der ebenfalls unter die Haut gehen wird ist Trevor Cheek. Der US-Amerikaner spielte die letzten beiden Jahre in der zweiten schwedischen Liga und kam dabei neben 64 Scorerpunkten auch auf 179 Strafminuten. Sein Landsmann Evan Weinger ist auch neu in Wien, bis auf ein kurzes Gastspiel in Finnland, war Weinger bisher nur in Nordamerika tätig. Letzte Saison pendelte er zwischen AHL und ECHL.

Vor Marc Habscheid liegt also viel Arbeit, denn im Grunde muss er es schaffen eine komplett neue Mannschaft als eine Einheit zu formen. Auf dem Papier haben die Caps eine gute Truppe beisammen, jedoch muss man erst abwarten, wie schnell sich die neuen Legionäre einfinden und vor allem ob Steen tatsächlich der gewünschte Rückhalt im Tor sein wird.

Nun seid ihr dran: Wo seht ihr die Vienna Capitals in der kommenden Saison?

Coming Soon
Wie weit kommen die Vienna Capitals in der Saison 2023/24?
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www.hockey-news.info, Photo: GEPA pictures/ Philipp Brem

 

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