Vor der Saison war die Euphorie in Laibach groß: Ein kanadischer Investor stieg ein und somit wurden auch die sportlichen Ziele höher gesetzt. Doch nach einer durchwachsenen Saison endete der Traum bereits im Pre-Playoff. Wir blicken in unserem Saisonrückblick auf die Höhen, Tiefen und Schlüsselmomente der Saison der Slowenen.
Neue finanzielle Möglichkeiten für die Drachen
Mit dem Einstieg des kanadischen Investors und Vizepräsidenten Alexandre Lefebvre erhielt Laibach finanzielle Spielräume, die zuvor undenkbar waren. Der Klub, der traditionell mit einem der kleinsten Budgets der Liga operierte, konnte erstmals gezielt in höherklassige Spieler investieren. Das Highlight war die Nachverpflichtung des ehemaligen NHL-Stars und zweifachen Stanley-Cup-Siegers Nick Bonino. Doch auch Spieler wie Robert Sabolic, Shawn Lalonde und Kale Kerbashian wären ohne die neue finanzielle Unterstützung wohl kaum realisierbar gewesen.
Starker Start, bitterer Einbruch
Laibach erwischte einen vielversprechenden Start in die Saison und sammelte in den ersten sechs Spielen 14 Punkte. Doch eine sieben Spiele andauernde Niederlagenserie von Ende November bis kurz vor Weihnachten warf die Slowenen in der Tabelle weit zurück. Von diesem Rückschlag erholte sich das Team nicht mehr vollständig, sodass es am Ende nur für Platz acht und die Pre-Playoffs reichte.
Teamstatistiken
Insgesamt konnten die Drachen 25 Siege verbuchen, davon neun in der Overtime – ein Spitzenwert in der Liga. Demgegenüber standen 23 Niederlagen, wovon drei erst in der Verlängerung entschieden wurden. In Summe ergab dies 69 Punkte und den achten Tabellenplatz.
Offensiv erzielte das Team 129 Tore, musste jedoch 137 Gegentreffer hinnehmen, was eine negative Tordifferenz von -8 zur Folge hatte. Sowohl in der Heim- als auch in der Auswärtstabelle belegte Laibach lediglich den neunten Rang.
Diszipliniert präsentierten sich die Slowenen dennoch: Nach Villach und Asiago stellten sie das drittfairste Team der Liga. In den Spezialteams zeigte sich ein gemischtes Bild: Mit einer Powerplay-Erfolgsquote von 19,6 % rangierte Laibach auf Platz acht der Liga, während das Penaltykilling mit 80,2 % immerhin für Rang sieben reichte.
Bester Scorer der Mannschaft war Kapitän Robert Sabolic, der vor der Saison aus Villach kam. Er sammelte 33 Punkte (13 Tore, 20 Assists) und führte damit die interne Wertung der Drachen an.
Saisonende
Dort blieb für die Laibacher der HC Pustertal übrig und sie unterlagen in der Serie 0:2. Das erste Spiel verloren die Drachen vor heimischen Publikum mit 1:2 nach Verlängerung. Im zweiten Spiel setzte es in der Intercable Arena ein 1:3 gegen die Südtiroler. Somit endete für die Drachen die Saison bereits im Pre-Playoff und das Ziel Playoff konnte nicht erreicht werden.
3 Tops:
- Lukas Horak: Der tschechische Torhüter zeigte in seiner zweiten Saison bei den Drachen einmal mehr, dass er ein starker Rückhalt ist. In 39 Einsätzen hat Horak eine Fangquote von 91.7% und einen Gegentorschnitt von 2,68 Tore/Spiel. Der Tscheche verlängerte seinen Vertrag bei den Slowenen im November vorzeitig bis 2026/27!
- Rudolf Cerveny: Der routinierte Tscheche, der bereits in den Topligen Finnlands, Schwedens und Tschechiens gespielt hat, erwies sich als wertvolle Nachverpflichtung. In 25 Spielen steuerte er 19 Punkte bei, darunter 10 Tore und 9 Assists.
- Bine Masic: Das slowenische Verteidiger-Talent wurde zum Ende der letzten Saison aus Finnland in seine Heimat zurückgeholt und überzeugte auf ganzer Linie. 24 Punkte (6 Tore, 18 Assists) konnte der 22-Jährige verbuchen.
3 Flops:
- Alexandre Lavoie: Der ehemalige Salzburger konnte bei den Slowenen offensiv wenig beitragen. Nur 5 Tore und 16 Assists aus 41 Spielen sind die enttäuschende Bilanz des Kanadiers.
- Maris Bicevskis: Der Lette konnte nicht an seine starke erste Saison mit 36 Punkten anknüpfen. Stattdessen blieb er deutlich hinter den Erwartungen zurück und verbuchte lediglich 15 Punkte (4 Tore, 11 Assists).
- Arvin Atwal: Der Offensivverteidiger wurde von Ligakonkurrent Pustertal geholt, bei denen er mit 26 Punkten überzeugte. In Slowenien kam der 29-Jährige nicht über 9 Punkte (2 Tore, 7 Assists) hinaus!
Die Saison endete durch das Aus im Pre-Playoff früh für die Slowenen und somit starten nun die Planungen für die kommende Saison. Welche Spieler bereits einen Vertrag haben und wer mögliche Zugänge sind, seht ihr hier.
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Bild: Domen Jancic
