AlpsHL

WM-Senkrechtstarter Henrik Neubauer im Interview: „Ich habe gar nicht ans Nationalteam gedacht“

Mit Henrik Neubauer und Philipp Wimmer stehen zwei Spieler aus der Alps Hockey League im Weltmeisterschafts-Aufgebot vom Team Austria. Im Interview spricht Neubauer, der sich mit Zell am See in der abgelaufenen Saison den österreichischen AHL-Titel sicherte, über seinen Karriereweg, die Nationalteam-Nominierung und den WM-Auftakt.

Ein großer Teil einer abwechslungsreichen und auch erfolgreichen Eishockey-Saison liegt bereits hinter dir: du hast mit Zell am See den österreichischen AHL-Titel geholt, im Playoff seid ihr aber im Viertelfinale an Lustenau gescheitert. Wie ist die Spielzeit mit dem EKZ aus deiner Sicht gelaufen?
„Es war mein zweites Jahr in Zell am See, wir haben uns in dieser Zeit immer weiterentwickelt. Der Titel in der österreichischen Meisterschaft war toll, im AHL-Playoff wäre mehr möglich gewesen.

Du hast nach dem Saisonende in Zell am See einen Anruf von Teamchef Roger Bader bekommen. Wie war deine erste Reaktion?
„Es war rund drei Wochen nach dem Saisonende. Ich war gerade in Schweden und habe gar nicht an das Nationalteam gedacht. Als der Anruf kam, war ich kurz nervös – es war ein positiver Schock. Ich habe sofort zugesagt.

Nach knapp fünf Wochen Vorbereitung hast du den finalen Cut geschafft. Hast du vom ersten Tag an diese Chance geglaubt?
„Daran glauben muss man immer. Das Gefühl war von Anfang an gut, ich habe wirklich eine Chance bekommen und mich stetig verbessert. Als ich mit 20 Jahren das erste Mal in Österreich gespielt habe war es ein Ziel, einmal für das Nationalteam aufzulaufen. Es hat gedauert, aber jetzt bin ich in Tampere“.

Für viele kam es überraschend, dass ein Spieler aus der Alps Hockey League den Sprung zur WM geschafft hat. Spricht das auch für die Qualität der Liga?
„Ja, das denke ich schon. Es gibt viele gute Spieler in der AHL. Ich hatte davor zwei, drei schwierige Jahre in der win2day ICE Hockey League und wollte eine größere Rolle bei einer Mannschaft einnehmen. Da waren die AHL und Zell am See der richtige Schritt“.

Davor hast du in der Jugend von Färjestad und auch für das U17-Team der „Tre Kronors“ gespielt. Du bist sogar sechs Mal in der SHL zum Einsatz gekommen. Wie würdest du deinen Werdegang in Schweden beschreiben?
„Es gibt viele Jugendprogramme in Schweden, du kannst hier ein sehr guter Eishockeyspieler werden. Ich habe fünf Jahre bei Färjestad gespielt und war zufrieden mit meiner Entwicklung. Ich habe in der Jugendnationalmannschaft Schwedens viel gelernt und es war auch toll, so jung eine Chance in der SHL zu bekommen. Nun einige Jahre später auf der großen WM-Bühne zu spielen ist sehr spannend für mich“.

Du hast in der Vorbereitung in einer Linie mit Haudum/Ganahl gespielt. Inwiefern können dir die erfahrenen Spieler im Team helfen?
„Wir haben schnell eine gute Chemie in unserer Linie gefunden und sprechen viel miteinander. Natürlich bin ich bisschen nervös, aber das gehört dazu. Da ist es sicher hilfreich, dass ich immer mit den erfahreneren Spielern im Team reden kann“.

Am Samstag wartet das erste WM-Spiel gegen Frankreich. Was erwartest du dir vom Auftakt?
„Ich erwarte mir eine gute Leistung, wir haben uns in der Vorbereitung immer steigern können. Das Spiel gegen Frankreich ist bereits sehr wichtig, wir müssen zu 100 Prozent ready sein“.

www.ice.hockey, Pic: EK Zell am See

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