Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Der EC KAC dominierte im Vorjahr den Grunddurchgang und war das einzige Team mit mehr als 100 Punkten nach 48 Spielen. Lediglich neun Mal blieben die Rotjacken ohne Punktgewinn. Auch in den Play-Offs ging es zunächst in dieser Tonart weiter, auch wenn man Spiel 1 im Viertelfinale gegen die Pioneers verlor. Am Ende zog man souverän ins Halbfinale ein und „sweepte“ dort den HC Pustertal vom Eis. Im Finale war es dann bis zu Spiel 7 eine hauchdünne Serie, aber genau in jenem Entscheidungsspiel, lief alles gegen die Rotjacken und am Ende musste man sich mit dem Vizemeistertitel begnügen.
TRAINER
Für viele war es letzte Saison überraschend, dass man dem jungen Trainer-Duo Kirk Furey und David Fischer die Agenden hinter der Bande anvertraute. Der KAC aber zeigte unter den beiden ein neues Gesicht, spielte ein enorm starkes und offensives Eishockey. Zudem war man aber auch hinten kompromisslos und man konnte sich auf die Torhüter verlassen.
Es gab also keinerlei Gründe, am Coaching Staff etwas zu ändern. Ergänzt wird das Duo noch slowenischen Tormanntrainer Andrej Hocevar. Man wird wohl auch in der kommenden Saison eine ähnliche Spielweise in Klagenfurt sehen.
TORHÜTER
Auch im Tor setzen die Klagenfurter auf bewährte Kräfte. Der 37-jährige Sebastian Dahm geht in seine fünfte Saison mit den Rotjacken. Auch wenn er in der vergangenen Spielzeit auf nur 29 Einsätze im Grunddurchgang kam, war er in dieser Zeit mit einer Fangquote von 93,2% überragend. In den 17 Play-Off Spielen kam er auch noch auf 92,2%.
Sein Back-Up wird auch wie im Vorjahr Florian Vorauer sein, der zuletzt auf zwölf Einsätze kam. Davon gewann er fünf Spiele und kam auf eine Fangquote von 88,9%. Sebastian Dahm wird auch weiterhin die unangefochtene Nummer 1 sein, fraglich wird aber sein, ob er mit seinen 37 Jahren noch so viele Spiele bekommen wird.
VERTEIDIGUNG
Nur 104 Gegentore erhielten die KAC-Cracks in der vergangenen Saison. Das sind die wenigsten der gesamten Liga. Daran hat sicherlich auch Sebastian Dahm einen großen Anteil, aber auch seine Vorderleute verteidigten exzellent. Zudem hatte man mit einer Quote von 83,11% das beste Penalty-Killing der gesamten Liga. Daher gab es für die Verantwortlichen wenig Grund an dieser Position viele Veränderungen vorzunehmen. Dennoch aber gab man mit Paul Postma und Thomas Vallant zwei Spieler ab. Letzterer wechselte ausgerechnet zum Lokalrivalen nach Villach.
Als Ersatz konnte man Eigenbauspieler Thimo Nickl wieder zurück „nach Hause“ holen. Der 22-jährige spielte die letzten fünf Saisonen im Ausland und wurde 2020 von den Anaheim Ducks in der vierten Runde gedraftet. Nickl hat unbestritten großes Talent, er alleine wird aber die Lücke nicht füllen können, die Postma und Vallant hinterlassen werden. Hier muss die gesamte Defensive zusammenrücken.
Die Klagenfurter spielen in der Defensive mit lediglich einem Legionär und das ist Jesper Jensen Aabo. Der Däne geht auch in seine bereits dritte Saison für den KAC und wird wohl der Dreh- und Angelpunkt in der Defensive sein. Neben Aabo verfügt man mit Steven Strong und Clemens Unterweger noch über zwei Routiniers. Die weiteren Cracks sind allesamt sehr jung. David Maier (24). Tobias Sablattnig (21) und eben Thimo Nickl werden wohl die Top-6 komplettieren. Maximilian Preiml (21) und Thomas Klassek (19) werden wohl auch ihre Minuten bekommen.
Aus österreichsicher Sicht ist es erfreulich, dass man in Klagenfurt auf lediglich einen Legionärs-Defender setzt. Ob man damit aber erfolgreich sein wird, muss abgewartet werden. Es wäre auch nicht überraschend, wenn man hier während der Saison nochmal nachladen würde.
Kader 2024/25 (unter Vertrag) | Tor: Sebastian Dahm, Florian Vorauer, Patrick Müller Verteidigung: Clemens Unterweger, David Maier, Steven Strong, Thimo Nickl, Jesper Jensen Aabo, Maximilian Preiml, Thomas Klassek, Tobias Sablattnig Sturm: Fabian Hochegger, Finn van Ee, Raphael Herburger, Luka Gomboc, Jan Mursak, Thomas Hundertpfund, Johannes Bischofberger, Mathias From, Senna Peeters, Matt Fraser, Nick Pastujov, Simeon Schwinger, Daniel Obersteiner, Nick Petersen |
Bestätigte Zugänge: | Thimo Nickl (Wheeling Nailers), Mathias From (Herning), Senna Peeters (Innsbruck), Nick Pastujov (Pioneers) |
Bestätigte Abgänge: | Lukas Haudum (Graz99ers), Stefan Klassek (Innsbruck), Manuel Ganahl (Graz99ers), Paul Postma, Thomas Vallant (VSV), Marcel Witting (Linz), Niki Kraus (Salzburg?) |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | |
Eventuelle Abgänge: |
STÜRMER
Im Sturm musste man gleich vier Abgänge am Österreicher-Sektor hinnehmen. Die Graz99ers lockten Lukas Haudum und Manuel Ganahl in die Steiermark. Marcel Witting heuerte in Linz an und Niki Kraus, der immerhin seine punktbeste Saison spielte, wird künftig für die Salzburger Bullen stürmen.
Diese Abgänge schmerzen natürlich sehr und können auch nicht 1:1 ersetzt werden. Mit Senna Peeters konnte man aber eine der heißesten Aktien für sich gewinnen. Peeters spielte zuletzt in Innsbruck überragend und kam auf satte 38 Punkte in 41 Spielen und das mit 22 Jahren. Mit Nick Pastujov konnte man eine Überraschung der vergangenen Saison verpflichten. Der 26-jährige kam bei den Pioneers Vorarlberg auf 44 Punkte in 48 Spielen. In acht Play-Off spielen kamen nochmals sieben Punkte dazu.
Die letzte Neuverpflichtung kommt aus Dänemark und heißt Mathias From. Er spielte zuletzt in Herning und war Topscorer der gesamten Liga. Ebenso wie Pastujov ist From mit 26 Jahren im besten Eishockeyalter.
Wichtig waren in Klagenfurt sicherlich auch die Vertragsverlängerungen von Nick Petersen, Jan Mursak, Johannes Bischofberger und Matt Fraser. Zudem hielt auch Thomas Hundertpfund die Treue. Auch wenn die Abgänge, speziell von Ganahl und Haudum, schmerzen, so ist der KAC in der Offensive dennoch wieder enorm stark aufgestellt. Ob es wieder gelingt, 183 Tore zu erzielen und damit das beste Offensivteam zu sein? Oder ob man nochmals auf eine Powerplayquote von 24,02% kommt, wird die Zeit zeigen.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr den EC KAC in der kommenden Saison?
www.hockey-news.info, Bild: HCB/Vanna Antonello