Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Seit der Saison 2017/18 warten die Black Wings Linz, abgesehen vom Pre-Play-Off Erfolg gegen Graz vor zwei Jahren, nunmehr schon auf einen Sieg in einer Play-Off Serie . Zuletzt scheiterte man zwei Mal im Viertelfinale. Dennoch ist ein Aufwärtstrend spürbar und aus diesem Grund haben sich die Linzer auch nur punktuell verstärkt und wollen nun den nächsten Schritt gehen.
TRAINER
Ohne Veränderungen auf der Trainerbank gehen die Linzer in die neue Saison. Head-Coach Philipp Lukas führt somit zum dritten Mal in Folge sein Team als Cheftrainer auf das Eis. Lukas, der bekanntlich auch das Amt des Sportmanagers innehat, gelang es wieder Ruhe nach turbulenten Phasen in den Verein zu bringen. In seiner Premierensaison wurden die Linzer noch siebter, zuletzt belegte man schon den fünften Rang nach dem Grunddurchgang.
Sein Co-Trainer wird auch in dieser Mark Szücs sein. Nach zehn Jahren als aktiver Crack, geht Szücs nun bereits in seine 15. Saison als Assistant Coach. Lukas und Szücs sind daher nun beide schon wahre Clublegenden und sind seit 25 Jahren ununterbrochen für den Verein tätig.
TORHÜTER
Unverändert bleibt auch das Torhüter-Duo in der Stahlstadt. Weiterhin heißt das Tandem Rasmus Tirronen und Thomas Höneckl. Der Finne wechselte zur Saison 2022/23 von Fehervar nach Linz und zeigte vor allem letzte Saison groß auf. Im Grunddurchgang kam der 33-jährige auf eine Fangquote von 92,4%, damit war er drittbester Goalie in dieser Wertung, aber jener, der mit Abstand am meisten spielte (36 Spiele).
Sein Back-Up Thomas Höneckl kam im Vergleich nur auf elf Einsätze, von denen er fünf gewinnen konnte und auf eine Fangquote von 89,0% kam. Sollten beide ohne Verletzung durch die Saison kommen wird die Aufteilung der Spiele auch in der kommenden Saison ähnlich sein.
Kader 2024/25 (unter Vertrag) | Tor: Rasmus Tirronen, Thomas Höneckl Verteidigung: Gerd Kragl, Niklas Würschl, Patrick Söllinger, Logan Roe, Raphael Wolf, Greg Moro, Christoph Tialler, Lorenz Lindner, Ian Scheid Sturm: Niklas Bretschneider, Shawn St.Amant, Nico Feldner, Brian Lebler, Sean Collins, Jakob Mitsch, Julian Pusnik, Graham Knott, Andreas Kristler, Henrik Neubauer, Emilio Romig, Marcel Witting, Brodi Stuart, Stefan Gaffal |
Bestätigte Zugänge: | Henrik Neubauer (Västerviks), Marcel Witting (KAC), Greg Moro (Brno), Ian Scheid (Nürnberg) |
Bestätigte Abgänge: | Martin Stajnoch (Fehervar), Dennis Sticha, Marco Brucker, Matt MacKenzie (beide Karriereende) |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | |
Eventuelle Abgänge: |
VERTEIDIGUNG
In der Verteidigung entschied man sich dazu, zwei der drei Legionäre auszutauschen. Weiterhin im Team findet man den US-Amerikaner Logan Roe, der auch der punktbeste Defender der Oberösterreicher war. In 47 Spielen erzielte er zwölf Tore und bereitete weitere 22 Treffer vor. Nicht mehr im Kader sind Matt MacKenzie und Martin Stajnoch. Hier fand man mit Greg Moro und Ian Scheid Ersatz.
Der Kanadier Moro begann die letzte Saison in Finnland bei SaiPa, wechselte denn nach Tschechien zum HC Kometa Brno. Der 28-jährige tritt nicht als großer Scorer in Erscheinung, bringt aber mit 1.93 Meter und 93kg Gardemaße für einen Defender mit.
Ian Scheid spielte bis 2021 ausschließlich in seiner US-amerikanischen Heimat, ehe er in die DEL zu den Straubing Tigers wechselte. Letzte Saison signierte er einen Vertrag bei Slovan Bratislava. Im November entschied er sich dann aber für einen Transfer zu den Nürnberg Ice Tigers.
Am Sektor der heimischen Cracks bleibt bei den Linzern alles unverändert. So setzt man weiterhin auf die Dienste von Gerd Kragl, Raphael Wolf und Niklas Würschl. Sie werden gemeinsam mit den Legionären auch die Top-6 bilden. Aber auch die jungen Spieler wie Lorenz Lindner, Patrick Söllinger oder Christoph Tialler dürfen sich Hoffnungen auf Einsätze machen. Erstgenannter wurde jedoch nach Zell am See verliehen.
Mit dem Duo Moro/Scheid hat man sich in Linz punktuell verstärkt. Die Defensive gepaart mit dem starken Tirronen war aber im Vorjahr bereits ein Prunkstück der Stahlstädter. So musste man im Grunddurchgang lediglich 122 Gegentore hinnehmen, damit war man das drittbeste Team in dieser Wertung. Interessant dabei ist aber, dass man ein eher schwaches Penalty-Killing hatte. Mit einer Quote von nur 77,8% belegte man hier nur den zehnten Rang. Hier gilt es definitiv nachzubessern.
STÜRMER
Nach sechs Jahren im Dress der Black Wings Linz beendete Marco Brucker seine Karriere mit 33 Jahren. Ersatz für ihn fand man ligaintern in Klagenfurt in Person von Marcel Witting. Zudem holte man Henrik Neubauer aus Schweden zurück nach Österreich. Neubauer stürmte zuletzt in der HockeyAllsvenskan für Västerviks und kam dort auf vier Punkte in 51 Spielen.
Wichtig war die Vertragsverlängerung von Topscorer Graham Knott. Der Kanadier erzielte im Grunddurchgang 23 Tore und 35 Assists und war damit auch viertbester Scorer der gesamten Liga. Shawn St-Amant verbesserte sich letzte Saison nochmals stark und kam auf 50 Scorerpunkte in nur 42 Spielen. Hinter den beiden Kanadiern folgte das heimische Duo Brian Lebler und Emilio Romig. Lebler erzielte 20 Tore und 26 Assists, Romig kam auf 38 Scorerpunkte.
Am Legionärssektor setzt man zudem weiterhin auf Sean Collins und Brodi Stuart. Bei den Österreichern vertraut man wieder auf die Dienste von Andreas Kristler, Nico Feldner und Julian Pusnik. Jakob Mitsch und Kilian Rappold werden wohl um den letzten verbleibenden Platz kämpfen.
In der Offensive waren die Linzer letztes Jahr stark und erzielten 156 Tore. Damit war man hinter dem KAC, Fehervar und dem VSV das viertbeste Team. Im Powerplay kam man aber nur auf eine Erfolgsquote von 19,4%, hier muss man sich auf jeden Fall steigern.
In Linz fehlt nicht mehr viel, um wieder ganz oben mitzuspielen. Man spielte zuletzt eine wirklich solide Saison. Die großen Baustellen waren sicherlich die Special Teams, denn sowohl im Powerplay, aber vor allem im Penalty Killing gibt es noch viel Luft nach oben. Gelingt es diese Probleme zu beheben, steht einer erfolgreichen Saison nichts mehr im Wege.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr Linz in der kommenden Saison?
www.hockey-news.info, Bild: BWL / Eisenbauer