Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen, mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Ljubljana geht nach dem Wiedereinstieg in die Liga nun in die dritte Saison. Im Vorjahr steigerte man sich und zog als Achter noch in die Pre-Play-Offs ein. Hier scheiterte man am Ende knapp mit 2:1, wobei das dritte Aufeinandertreffen gegen den HC Pustertal erst in der Overtime entschieden wurde.
In der Off-Season überraschten die Slowenen mit der Ankündigung eines neuen Investors. Der kanadische Geschäftsmann Alexandre Lefebvre steigt bei Ljubljana ein und plötzlich ergeben sich für die Drachen ganz neue Möglichkeiten. Bereits für die kommende Saison konnte man, insbesondere am heimischen Spielermarkt, interessante Cracks verpflichten.
TRAINER
Unverändert bleibt die Trainerposition in Slowenien. Der Finne Antti Karhula wurde im Januar 2023 zum Head-Coach befördert und hat einen gültigen Vertrag bis April 2026. Hier setzt man also auf Kontinuität. Karhula coachte bereits bei Fehervar in der Liga und war zwischenzeitlich auch in der Slowakei tätig.
Neu ist hingegen der Assistant Coach. Andrej Tavzelj beendete seine aktive Spielerkarriere und wechselt nun hinter die Bande. Auch wenn er in der Rolle neu ist, so kennt er die Gegebenheiten in Ljubljana bestens, war er doch als Spieler selbst sechs Jahre dort aktiv.
Ebenfalls neu im Trainerstab ist Goalie-Coach Mirro Seppanen. Der Finne ist erst 25 Jahre alt, coachte aber in den letzten drei Jahren bereits die Nachwuchstormänner von JYP in seiner Heimat.
TORHÜTER
Keine Veränderung gibt es bei der Nummer 1 im Tor von Ljubljana. Der Tscheche Lukas Horak wird weiterhin den Großteil der Spiele bekommen. Horak stieß letzte Saison zu den Slowenen und spielte davor lange Zeit in Frankreich und Dänemark. In Ljubljana fand er sich schnell ein und kam im Grunddurchgang auf eine beachtliche Fangquote von 91,2% in 35 Spielen. In der Serie gegen Pustertal agierte er ebenfalls stark, erhielt im Schnitt nur 2,79 Gegentore und parierte 91,9% der Schüsse auf sein Tor. An ihm lag es also nicht, dass die Slowenen frühzeitig die Koffer packen mussten.
Als sein Back-Up fungiert der erst 20-jährige Luka Kolin. Der in Ljubljana geborene Goalie debütierte bereits vor zwei Jahren in der ICEHL und kam zuletzt auf immerhin 14 Einsätze und einer Fangquote von 89,7%. Kolin ist ein talentierter Mann und wird auch heuer seine Spiele bekommen, dennoch ist Horak die klare Nummer 1.
Trotz der teilweise guten Leistungen der beiden Goalies, erhielt Ljubljana letzte Saison 157 Gegentore. Damit teilte man sich mit den Pioneers Vorarlberg den neunten Rang in dieser Wertung. Will man um die Play-Offs mitspielen, muss man sich hier steigern. Dies hängt natürlich nicht nur von den Goalies alleine ab, auch die Vorderleute müssen ihren Teil dazu beitragen.
VERTEIDIGUNG
Dies war wohl auch ein Mitgrund warum es in der Defensive zu einem Umbruch kam du gleich fünf Verteidiger den Verein verlassen mussten. Als Ersatz dafür wurde man zum Teil auch in der heimischen Liga fündig. So etwa wechselte Arvin Atwal vom HC Pustertal in die slowenische Hauptstadt. Der Kanadier zeigte vor allem was das Offensivspiel anbelangt seine Qualitäten, schwächte aber durch teils vermeidbare Strafen sein Team des Öfteren. Ebenso vom HC Pustertal kommt Wyatt Ege, der eisläuferisch bärenstark ist, defensiv aber immer wieder den ein oder anderen Aussetzer hat. In der Liga bestens bekannt ist Blaz Gregorc, der bereits für den KAC, Linz und Graz auf dem heimischen Eis stand. Interessant ist, dass der gebürtige Slowene noch nie für einen slowenischen Verein in der Liga tätig war. Dies ändert sich ab der Saison 2024/25. Landsmann Bine Masic begann die letzte Saison noch in Finnland, wechselte dann aber unterjährig zu den Slowenen zurück und erhielt dort auch einen neuen Vertrag.
Neu im Team ist der erst 20-jährige Rozle Bohinc, der sein Talent zuletzt für Jesenice in der AlpsHL unter Beweis stellen konnte. In 38 Spielen kam er auf immerhin 16 Assists. Zudem setzt man weiterhin auf die Dienste von Routinier Ziga Pavlin, der mit seinen 39 Jahren auf enorm viel Erfahrung zurückblicken kann.
Die Defensive in Slowenien bekommt ein nahezu völlig neues Gesicht. Die Kombination aus Routine und Talent ist am Papier spannend, die Legionäre zählen allerdings nicht zu den ganz großen Krachern, ob man sich hier wirklich verbessert hat, wird sich erst zeigen.
Kader 2024/25 (unter Vertrag) | Tor: Lukas Horak, Luka Kolin Verteidigung: Rožle Bohinc, Jan Ćosić, Aljoša Crnović, Tian Hebar, Bine Mašič, Žiga Pavlin, Arvin Atwal, Blaž Gregorc, Wyatt Ege Sturm: Miha Beričič, Maris Bičevskis, Rok Kapel, Lovro Kumanović, Alexandre Lavoie, Marcel Mahkovec, Žiga Mehle, Žiga Pance, Nik Simšič, Robert Sabolič, Jaka Sodja, Miha Zajc, Blaž Tomaževič, Luka Vodlan, Kale Kerbashian |
Bestätigte Zugänge: | Rozle Bohinc, Lovro Kumanovic (beide Jesenice), Alexandre Lavoie /Grenoble), Robert Sabolic, Blaz Tomazevic (beide VSV), Kale Kerbashian (Nova Ves), Arvin Atwal (Pustertal), Blaž Gregorc (99ers), Wyatt Ege (Pustertal) |
Bestätigte Abgänge: | Ville Leskinen, Oliver Kiljunen, Taneli Ronkainen, Aleksandar Magovac (Amiens), Jaka Sturm, Trevor Gooch (Graz99ers), Nejc Stojan (Karriereende), Charlie Dodero (Guildford Flames), Aljaz Predan (Vienna Capitals) |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | |
Eventuelle Abgänge: |
STÜRMER
Im Angriff wurde bereits früh in der Off-Season bekannt, dass man mit Robert Sabolic und Blaz Tomazevic gleich zwei einheimische Cracks verpflichten konnte. Beide waren in den letzten beiden Jahren beim EC VSV tätig und vor allem Sabolic zählte dort stets zu den Topscorern. Gerade seine Verpflichtung setzte ein Ausrufezeichen in Ljubljana und soll anzeigen, wo die Reise in Zukunft hingehen wird. Mit Ziga Pance hat man zudem noch einen weiteren einheimischen Crack in den eigenen Reihen, der seit Jahren konstant spielt.
Demgegenüber stehen aber auch zwei schmerzhafte Abgänge. So wechselte der groß aufspielende Trevor Gooch ligaintern zu den Graz99ers. Der US-Amerikaner kam in der abgelaufenen Saison auf nicht weniger als 60 Scorerpunkte in nur 48 Spielen. Der 24-jährige Aljaz Predan spielte seine mit Abstand beste Saison und kam auf 26 Punkte in 44 Spielen, er stürmt künftig für die Vienna Capitals.
Neuzugang Alexandre Lavoie stürmte 2018/19 für den HC Innsbruck. Seither spielte er für nicht weniger als sieben Teams, zuletzt für Grenoble in Frankreich, wo er mit 57 Punkten in 43 Spielen aufhorchen ließ. Der Finne Oliver Kiljunen verlässt erstmals seine Heimat, wo er zuletzt in der höchsten Spielklasse für die Pelicans tätig war. Kale Kerbashian stürmte in den letzten beiden Jahren in der Slowakei, spielte aber davor auch schon in der DEL2 und in Dänemark. Mit 34 Jahren ist er allerdings nicht mehr der Jüngste.
Die Offensive funktionierte in der letzten Saison recht gut, immerhin erzielte man 150 Tore, das sind exakt gleich viel wie Meister Salzburg. Damit war man in dieser Wertung sechster. Ausbaufähig ist jedoch das Powerplay, denn mit einer Erfolgsquote von 19,3% war man hier nur achter und in kritischen Phasen können die Special Teams entscheiden sein.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr Ljubljana in der kommenden Saison?
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