Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen mit denen die 14 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
Sehr beeindruckende
Leistungen zeigte Fehervar in der Vorsaison, als man nach dem
Grunddurchgang auf Rang 3 resümierte, und die Playoffs früh
fixierte. Es war die fünfte Teilnahme an der postseason, zum
fünften mal scheiterte man aber im Viertelfinale. Diesmal waren die
Vienna Capitals eine Nummer zu große, setzten sich klar mit 40
durch. Besonders hervorzugeben war in der Vorsaison die Effizient
der Ungarn. 12,25% der Schüsse fanden den Weg in den Kasten –
Ligaspitzenwert! Dazu hatte man das zweitbeste Powerplay der
gesamten Liga. Verständlich dass man die offensiven Leistungsträger
hielt und den Kader nur punktuell verstärkte.
TRAINER
Antti
Karhula hieß der starke Mann an der Bande, der bereits im Januar
2020 Hannu Järvenpää ersetzte und eine gesamte Saison erfolgreich
werken durfte. Eigentlich hätte er auch bleiben sollen, doch im
April kam es zum Bruch. Der Grund: Karhula verspielte das Vertrauen
im ungarischen Cupfinale das mit 4:5 gegen Debrecen verloren
ging.
Der neue Mann an der Bande heißt Kevin Constantine und ist ein richtig großer Name. Er war sieben Jahre lang bei drei verschiedenen Teams Headcoach in der NHL, außerdem in Frankreich der Schweiz, China und zuletzt Polen tätig. Der 62jährige ist ein Routinier und erstmals in der heimischen Liga an der Bande.

Kevin Constantine soll mit seiner ganzen Routine Fehervar führen (Pic: www.ice.hockey)
GOALIE
Routinier
Michal Ouzas musste ja verletzungsbedingt früh die Segel streichen
und beendete seine Karriere. Für ihn kam der ehemalige slowakische
Teamtorhüter Jaroslav Janus, der sich dann mit Daniel Kornakker
abwechselte. Janus ist mittlerweile wieder Geschichte, Kornakker
durfte bleiben.
Die neue Nummer 1 im Kasten der Magyaren ist Rasmus Tirronen. Der 30-jährige Finne, der mit 191cm Körpergröße den Kasten beinahe ausfüllt, wechselte nur ein Jahr nach dem Ende seiner Collegekarriere in den Staaten zurück in seine finnische Heimat und spielte dann fünf Jahre auf Topniveau in der Liiga. Er sollte mit seiner Routine die ideale Ergänzung zu Kornakker sein, der sicher auch zu seinen Einsätzen kommen wird.

Daniel Kornakker ist die Konstant ein Fehervar-Kasten (Foto: Kuess/www.qspictures.net)
VERTEIDIGER
Durchaus
Verbesserungspotenzial gibt es in der ungarischen Defense. 155
Gegentore kassierte man in der letzten Saison aus 48
Grunddurchgangsspielen, damit ist man in der untere Hälfte zu
finden. Auch das Penaltykilling war mit nur 78%
Verbesserungswürdig. Daher war der Fokus im Transfersommer vor
Allem auf die Defense gerichtet. Doch der Reihe nach, denn mit Tim
Campbell konnte man den wichtigsten Defender halten. Auch die drei
ungarischen Verteidiger Bence Stipsicz, Daniel & Bence Szabo sind
weiter im Team. Dann jedoch wurde aufgeräumt. Weg sind Michael
Caruso, der ligaintern zum HC Pustertal wechselte und Paul Geiger,
der seine Karriere beendete.
Stattdessen wurden drei neue Legionäre verpflichtet und Fehervar wäre nicht Fehervar wenn es nicht auf ligabewährte Kräfte bauen würde. Henrik Nilsson verteidigte letzte Saison für Dornbirn und kam auf 27 Scorerpunkte aus 54 Einsätzen. Ebenso bereits ligabekannt ist Gleason Fournier, der letzte Saison für Bozen in 62 Spielen zum Einsatz kam (25 Punkte). Der einzige Liganeuling ist Josh Atkinson. Für den 28-jährigen Kanadier ist es das erste Europaabenteuer überhaupt. Er stand zuletzt in der AHL am Eis und soll der ungarischen Defense mehr Stabilität geben.

Gleason Fournier kommt aus Bozen (Photo: GEPA pictures/ Jasmin Walter)
STÜRMER
Wie bereits
erwähnt lief das Offensivwerk der Teufel aus Ungarn prächtig. 164
Tore erzielte man in der Vorsaison, was ein ordentlicher aber
letztendlich doch nur durchschnittlicher Wert war. Doch die
Effizienz der wenigen Schüsse sprach für die Qualität der
Offensivabteilung. Deswegen wird man Alex Petan, Andrew Sarauer,
Janis Hari, Csanad Erdely, Istvan Bartalis, Anze Kuralt genauso wie
Akos Mihaly weiter im Teufel-Dress sehen. Verlassen haben Ungarn
jedoch Colton Hargrove, der seine Karriere beendete, sowie die
beiden Finnen Miika Lahti und Toni Kähkönen.
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Kader 2021/22 (unter Vertrag) | Tor: Daniel Kornakker, Rasmus Tirronen Verteidigung: Bence Szabo, Milan Horvath, Tim Campbell, Bence Stipsicz, Daniel Szabo, Joshua Atkinson, Gleason Fournier, Henrik Nilsson, Dominik Dobmayr Sturm: Istvan Bartalis, Janos Hari, Akos Mihaly, Anze Kuralt, Alex Petan, István Terbócs, Andrew Sarauer, Brady Shaw, Csanád Erdély, Bálint Magosi, Colin Jacobs, Gergö Ambrus, Kristof Nemeht, Kristof Retfalvi |
Bestätigte Zugänge: | István Terbócs (MAC), Rasmus Tirronen (Visp), Brady Shaw (Esbjerg), Bálint Magosi (DVTK), Joshua Atkinson (Iowa Wild), Gleason Forunier (Bozen), Henrik Nilsson (Dornbirn), Colin Jacobs (Kosice) |
Bestätigte Abgänge: | Colton Hargrove (Hradec Kralove), Michael Caruso (Pustertal), Paul Geiger (Karriereende), Miika Lahti (Gladiators). Toni Kähkönen (Kiekko-Espoo), Alex Kovacs, Tamas Sarpatki (Gyergyoi) |
Eventuelle Zugänge/Vertragsverlängerungen: | |
Eventuelle Abgänge: |
Natürlich wurde auch nachgerüstet. Interessantester Neuzugang dürfte Brady Shaw sein. Der US-Kanadische Doppelstaatsbürger scorte jahrelang in der ECHL nach Belieben und wagte in der letzten Saison erstmals den Sprung nach Europa. In Dänemark holte er sich mit 39 Toren und 42 Assist souverän die Torschützen- und Scorerwertung und machte dort weiter wo er zuvor in Nordamerika aufhörte. Ob er dieses Niveau auch in Fehervar halten wird können? Dann wird der 28-jährige wohl auch für andere Vereine interessant.
Ebenfalls ein „men to watch“ ist Colin Jacobs. Der 28-jährige US-Amerikaner, der nach vielen Jahren in der ECHL schon in der Slowakei erste Europaerfahrung sammelte, ist mit 95kg und 188cm ein wuchtiger Stürmer, der vor allem Präsenz zeigen und dorthin gehen wo soll wo es weh tut. Auch auf dem heimischen Markt hat man sich verstärkt. Balint Magosi ist mit seinen 32 Jahren und 12 Saisonen im Nationalteam ein Routinier und kehrt nach sieben Jahren nach Fehervar zurück.

In Fehervar will man auch in Zukunft jubeln (Pic: Soós Attila/Hydro Fehérvár AV19)
Erstmals in Fehervar schlägt Istvan Terbocs auf. Der 25-jährige der seine gesamte Karriere für MAC Budapest spielte, entwickelte sich dort zum Leistungsträger, kam letzte Saison in der „Erste Liga“ auf 51 Punkte aus 40 Spielen und will nun eine tragende Rolle bei Fehervar einnehmen. Das Management der Ungarn hat seien Hausaufgaben erfüllt, nun steht die Mannschaft in der Pflicht.
Credit: Soós Attila (Hydro Fehérvár AV19)
