Als überragendes Team der letzten Saison gegen Bozen im Halbfinale etwas enttäuschend gescheitert, setzt man heuer im Jahr eins nach Meistertrainer Serge Aubin auf einen NHL-erfahrenen Coach, einige Neuerungen in der Verteidigung und den starken Stamm im Sturm.
Der Coach:
Mit Dave Cameron holten die Wiener einen Top-Mann an die Donau. Der Ex-NHL-Coach (Ottawa Senators) hat auch jede Menge Erfahrung im Umgang mit Nachwuchscracks, so gewann er mehrere Medaillen mit der kanadischen U20-Nationalmannschaft. Die Nachfolge vom sehr erfolgreichen Serge Aubin wird sicherlich nicht einfach und die Erwartungshaltung in Wien ist wie immer enorm, da jedoch der Stamm der Führungsspieler annähernd gleich blieb und er auch eine ähnliche, offensive Taktik spielen lässt wird der Umstieg kein sonderlich grosser sein. Einzig der Umstand, dass es seine erste Europastation ist und man sehen wird müssen wie er sich in Wien einlebt, lässt uns keinen Höchstwert vergeben.
Punkte: 9/10

(Pic: Vienna Capitals)
Die Torhüter:
Bei den Caps hütet wieder Jean-Philippe Lamoureux das Tor. Er ist eine fixe Grösse in der EBEL und kann an guten Tagen den entscheidenden Unterschied ausmachen, wie man auch wieder in den bisherigen Champions Hockey League-Partien gesehen hat. Er wird den Grossteil der Spiele bestreiten und den Nachwuchstorhütern Tschrepitsch und Zimmermann, die sich wohl als Back-Up wieder abwechseln werden, wenig Spielzeit abgeben. Im Falle eines Leistungseinbruches oder einer Verletzung des Klassemanns steht man also wieder mit einer etwas unerprobten Lösung da und muss gegebenenfalls handeln – wie auch letztes Jahr.
Punkte: 8/10
Die Defense:
Die Legionäre in der Defense wurden alle getauscht. Die Abgänge Fraser, Klubertanz, Brocklehurst, Cuma und McKiernan wurden durch Davis, Wall, Dorion und Clark ersetzt. Während man den sympatischen, aber schon etwas fehleranfälligen Fraser, Klubertanz und Cuma sicherlich adäquat ersetzen wird können, wird dies bei Brocklehurst und McKiernan wohl etwas schwieriger, vor allem im Spielaufbau und im Powerplay waren beide eine Bank. Mit Marc-André Dorion kommt der beste assistgebende Verteidiger der letzten Saison aus Linz. Kurt Davis kommt aus der DEL und konnte sein Spielvermögen bereits in der CHL andeuten, auch Alex Wall gefiel. Mit Mat Clark kommt Größe in die Hintermannschaft, er wird wohl eher für die körperliche Komponente zuständig sein. Aufgefüllt werden die Reihen mit den „nicht-mehr-ganz Youngsters“ Peter und Hackl, beide sollten heuer fixe Namen in der Defensive werden, dem Wiener Schlachtschiff Philippe Lakos und – falls nicht im Sturm- auch Mario Fischer.
Punkte: 8/10

(Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Die Offense:
Der Grundstamm des Sturms mit Holzapfel, Rotter, Tessier, Vause und Nödl konnte geschlossen gehalten werden. Über diese Namen weiß man ohnehin, dass sie zu den Besten der Liga gehören und jeden Gegner in Bedrängnis bringen können. Peter Schneider ist nun endgültig in Wien angekommen, seine Torausbeute in der Champions Hockey League war top. Jamie Arniel kommt als Ersatz für Pollastrone (nach Villach) als Ex-Kapitän der Dornbirner nach Wien und sollte nach etwas Eingewöhnung ein weiterer Punktegarant sein. Ob er Pollastrone wirklich ersetzen kann wird sich zeigen. Chris DeSousa kommt von Meister Bozen, war dort Toptorschütze und ersetzt Brandon Buck, welcher sich nie wirklich bei den Capitals durchsetzte. Er ist sicher als Upgrade zu sehen. In den vermeintlich hinteren Reihen gibt es den schnellen Hartl, sowie den aufstrebenden Wiener Nachwuchs rund um Wukovits und Romig. Wenn Arniel den Platz in der ersten Reihe neben Goalgetter Riley Holzapfel mit Pollastrones Qualität füllen kann und die Nödl-Rotter-Vause Linie in Letztjahresform spielt, hat Wien auch heuer wieder alle Trümpfe um powervolles, schnelles Offensivhockey zu zeigen.
Punkte: 9/10
Fazit:
Die Vienna Capitals haben sich vor allem in der Defensive gut verstärkt, in der Offensive wichtige Stützen gehalten und Abgänge gut kompensiert. Dazu einen der besten Torhüter der Liga und einen Fachmann hinter der Bande. Die Zutaten für den Angriff auf den Meistertitel sind vorhanden. Die Fangruppen haben sich zusammengetan und feuern nun gemeinsam ihr Team an, sicherlich auch ein gutes Puzzlestück. Man darf gespannt sein, ob die Wiener Zuseher heuer wieder derartig mit Eishockeyleckerbissen verwöhnt werden wie in Aubins Zeiten.
Gesamtpunkte: 34/40
RANG | TEAM | PUNKTE | BERICHT |
---|---|---|---|
1. | Red Bull Salzburg | 35 | BEWERTUNG |
2. | Vienna Capitals | 34 | BEWERTUNG |
3. | Black Wings Linz | 33 | BEWERTUNG |
3. | EC KAC | 33 | BEWERTUNG |
5. | HC Bozen | 31 | BEWERTUNG |
6. | HC Innsbruck | 30 | BEWERTUNG |
7. | Medvescak Zagreb | 28 | BEWERTUNG |
8. | EC VSV | 27 | BEWERTUNG |
8. | Graz99ers | 27 | BEWERTUNG |
8. | EC Dornbirn | 27 | BEWERTUNG |
11. | Fehevar AV19 | 26 | BEWERTUNG |
12. | Orli Znojmo | 22 | BEWERTUNG |
