Am 3.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2018/19. Nachdem die Washington Capitals nun doch ihren Stanley Cup stemmen konnten, wer ist im kommenden Jahr Contender #1? Kann Rasmus Dahlin die Buffalo Sabres in rosigere Zeiten führen, wie sind die Mannschaften der Austro-Cracks aufgestellt? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Mit 101 Punkten landeten die Minnesota Wild in der vergangenen Saison auf dem dritten Platz der Central Division, ein Playoff-Matchup mit dem Rivalen aus Winnipeg stand auf dem Programm. Der Gegner entpuppte sich am Ende aber übermächtig und schickte die Wild mit 4:1 in die Sommerpause. Änderungen gab es nicht nur am Kader, sondern auch im Management, denn Chuck Fletcher musste nach neun Jahren als General Manager seinen Posten räumen – er arbeitet nun als Berater für die New Jersey Devils. Seinen Platz übernahm Paul Fenton, der seit 1998 in der Nashville-Franchise tätig war. Der Veränderungen am Kader kann man unter „man wollte mehr Tiefe“ abstempeln. Matt Hendricks bringt viel Leadership mit, Greg Pateryn gibt dem Coaching Staff etwas mehr Optionen. Ansonsten wird man das Lineup der Wild sehr ähnlich jenem zum Vorjahr auflaufen.
Minnesota Wild | |
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Zugänge: | Matt Hendricks, Greg Pateryn, J.T. Brown, Matt Read |
Abgänge: | Tyler Ennis, Matt Cullen, Kyle Quincey |
2018 1st Round Pick: | 24th - Filip Johansson |
Top 3 Prospects: | Kirill Kaprizov, Kaapo Kahkonen, Luke Kunin |
Im Sturm vertraut man auf altbewehrte Kräfte, denn fast das gesamte Lineup aus dem Vorjahr ist zurück. Darunter auch Eric Staal, der in Minnesota zurück zu alter Stärke gefunden hat. Mit 76 Zählern war Staal sogar der punktbeste Crack der Wild – zum ersten Mal seit 2011/12 knackte er das 70-Punkte-Plateau. Er hat seinen Platz in den Top 6 definitiv in der Tasche, es hängt nur davon ab, welche Reihe Headcoach Bruce Boudreau als #1 betitelt. Neben Staal stürmt Jason Zucker, der seinen Vertrag im Sommer bis zum Ende der Saison 2022/23 verlängert hat. Zucker war mit 33 geschossenen Toren der zweitbeste Goalgetter, lag am Ende aber doch neun Tore hinter Staal, der sich auch diesen internen „Titel“ abholte. Zach Parise hatte in den letzten Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, wenn er fit ist, zählt er aber zu den besten Stürmern der Wild, Gerade vor dem Tor hat der 34-jährige US-Amerikaner seine Vorzüge, durch seine Routine ist er vor allem für die jungen Garde immens wichtig. Offensiv wird er aber wohl nicht mehr an seine Zeiten in New Jersey anschließen können – liefert er zwischen 50 und 60 Punkten ab, dann kann man damit durchaus zufrieden sein.
Weiters in den Top 6 gesetzt sind der Schweizer Nino Niederreiter, Altmeister und Captain Mikko Koivu und Mikael Granlund. Eine sehr interessante Personalie findet man voraussichtlich in Reihe 3 – Jordan Greenway. Der 21-jährige US-Boy beeindruckt derzeit im Trainingcamp der Wild und empfiehlt sich immer mehr für einen fixen Spot im Lineup. Seine Mischung aus offensivem Talent und durchaus ruppiger Gangart sind eine Facette, die den Wild gut tun könnte. Sein Center könnte der junge Schwede Joel Eriksson Ek sein, der in seine zweite volle Saison in St.Paul geht. Von ihm wird vor allem was die offensive Ausbeute angeht, mehr erwartet. Abgerundet wird das durchaus vielseitige Lineup der Wild durch Charlie Coyle und die Routiniers Eric Fehr und Matt Hendricks. Es bleibt abzuwarten, ob es am Ende vielleicht noch ein Eigengewächs in den „opening night roster“ schafft.
Stürmer | ||
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Zach Parise | Eric Staal | Jason Zucker |
Nino Niederreiter | Mikko Koivu | Mikael Granlund |
Jordan Greenway | Joel Eriksson Ek | Charlie Coyle |
Marcus Foligno | Eric Fehr | Matt Hendricks/J.T. Brown |
Mit Ryan Suter hat man ein richtiges „workhorse“ als als die zentrale Figur in der Defensive. Der US-Amerikaner, der noch bis 2025 unter Vertrag steht zählt jedes Jahr zu den Cracks mit dem meisten Einsatzzeiten. Mit 51 Zählern war er erneut der punktbester Defender der Wild und stellte seine Bestmarke aus der Saison 2015/16 ein. Nur einen Punkt dahinter landete Matt Dumba, der sich in den letzten Jahren zu einer starken #2 hinter Suter entwickelte. Es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis der 24-jährige Kanadier zum Top-Verteidiger der Wild avanciert. Dumba besticht neben seinen offensiven Qualitäten – 14 Tore und 36 Vorlagen – auch durch Physis. Die beiden Cracks werden aber vermutlich nicht gemeinsam verteidigen. Sie werden durch den Schweden Jonas Brodin und den kleinen Jared Spurgeon ergänzt. Spurgeon lieferte in 61 Partien 37 Punkte ab und war vor allem in Powerplay eine wichtige Stütze. Brodin entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem guten Allrounder, seine +23 bedeuteten Teambestwert. Die Plätze um das dritte Pairing dürften im Trainingcamp ausgespielt werden, denn nur Greg Pateryn dürfte seinen Platz relativ sicher haben. Nate Prosser, Gustav Olofosson und Nick Seeler kämpfen um Eiszeit.
Verteidiger | |
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Ryan Suter | Jared Spurgeon |
Jonas Brodin | Matt Dumba |
Nick Seeler/Gustaf Olofsson | Greg Pateryn/Nate Prosser |
Seit mehr als drei Jahren ist Devan Dubnyk die klare #1 im Kasten der Wild. Vor allem seine Spiele nach dem Wechsel aus Arizona waren fabelhalt – hier konnte der 32-jährige Kanadier in 39 Spielen eine Fangquote von 93,6% vorweisen. Der Goalie kassierte damals nur 1,78 Gegentore pro Spiel. In den vergangenen Jahren lieferte er weiterhin beachtliche Zahlen ab, auch wenn er nicht mehr an seine starken Spiele aus 2014/15 anschließen konnte. Im Vorjahr hatte er statistisch gesehen seine schlechteste Spielzeit in den „twin cities, denn die Fangquote fiel auf unter 92% und der Gegentorschnitt stieg auf 2,52. Nichts desto trotz ist Dubnyk eine verlässliche und stabile #1, die von Alex Stalock unterstützt werden wird. Für den 31-jährigen US-Amerikaner wird es die zweite Saison als #2 hinter Dubnyk, im Vorjahr bot er in seinen 28 Einsätzen recht durchschnittliche Leistungen. Stalocks Vertrag läuft nach der kommenden Saison aus, während Dubnyk noch bis 2022 unter Vertrag steht. Bis dahin sollte Kaapo Kahkonen vielleicht schon in der Lage sein das Zepter zwischen den Pipes zu übernehmen. Das Zeug hat der 22-jährige Finne allemal. Die letzte Saison verbrachte Kahkonen als die #1 beim finnischen Erstligisten Lukko und konnte hier in 56 Spielen mit 92,2% Save und 2,2 kassierten Gegentoren pro Partie aufzeigen.
Torhüter | |
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Devan Dubnyk | Alex Stalock |
Hockey-News Projection: Das Team aus dem Hockeystate Minnesota verfügt über eine interessante Mischung aus Routiniers und Jugend. In der sehr starken Central Division wird man aber alle Hände voll zu tun haben. Ein Playoff-Ticket scheint außer Reichweite zu sein.