Am 4.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2017/18. Schaffen die Pittsburgh Penguins den „Three-peat“, finden Teams wie Colorado, Buffalo oder New Jersey aus dem Tabellenkeller, wie sind die Mannschaften der Austro-Cracks aufgestellt? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Nach sieben Jahren als Stammgast in den Play-Offs mussten sich die New York Rangers vergangene Saison erstmals seit längerem wieder verfrüht in den Sommerurlaub verabschieden. Grund genug für GM Jeff Gorton nach einem neuen Head-Coach Ausschau zu halten. Die Rangers wurden schließlich fündig und verpflichteten den aktuellen NCAA Champion David Quinn. Der 52-jährige US-Amerikaner ist zwar schon seit 1994 im Trainer-Geschäft tätig, bis auf eine Saison als Assistant Coach bei den Colorado Avalanche im Jahr 2012 verfügt Quinn allerdings über keine NHL-Erfahrung. Trotzdem gab man ihm in Manhatten das Vertrauen und vielleicht bringt gerade er den notwendigen frischen Wind um den Rangers in der aktuell schwierigen Situation zu helfen.
New York Rangers | |
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Zugänge: | Adam McQuaid, Fredrik Claesson |
Abgänge: | David Desharnais, Ondrej Pavelec, Steven Kampfer |
2018 1st Round Picks: | 9th - Vitali Kravtsov, 22nd - K'Andre Miller & 28th - Nils Lundkvist |
Top 3 Prospects: | Lias Andersson, Vitali Kravtsov, Filip Chytil |
In der Offensive mussten die Rangers bereits zur Trade-Deadline der vergangenen Saison einige Spieler hergeben. Als Seller am Markt gaben die New Yorker Rick Nash, Michi Grabner und J.T. Miller ab. Man erhielt einige Draft-Picks und auch Vladislav Namestnikov, der heuer sicherlich einen wichtigen Part im Line-Up einnehmen soll. In der ersten Reihe wird wohl der Schwede Mika Zibanejad als Center gesetzt sein. An seinen beiden Flügeln wird voraussichtlich Chris Kreider und Pavel Buchnevich spielen. Vor allem von Buchnevich erhoffen sich die Fans eine Break-Out Saison. In der zweiten Reihe wird auf links der eben erwähnte Vladislav Namestnikov spielen. Als Center könnte der erst 19-jährige Filip Chytil seine Chance bekommen. Der Tscheche wurde vergangenen Saison an Nummer 21 im Draft gezogen und gilt als sehr dynamischer Spieler mit enormen Tempo. Ergänzt wird diese Linie durch den norwegischen Routnier Mats Zuccarello. In Reihe drei wird ebenfalls ein Erstrunden Draftpick aus dem Jahr 2017 spielen. Der Schwede Lias Andersson gilt als sehr starker Two-Way-Player der auch vom Charakter her enorm wichtig sein wird. Zudem gilt der 19-jähriger als physisch starker Spieler der trotz seiner Größe von 1.81 Meter sehr viele Zweikämpfe gewinnt. Er soll an der Seite von Kevin Hayes noch viel dazulernen. Hayes seinerseits geht in sein letztes Vertragsjahr und ob er in New York verlängern wird, steht noch in den Sternen. Zumal dürfte Hayes mit seinen Qualitäten an der Center Position, der aber auch Flügel spielen kann, für viele Teams interessant sein. Noch dazu ist er mit 26 Jahren im besten Eishockey-Alter, sollte er also zur Trade-Deadline getauscht werden, dürfte sein Gegenwert doch recht hoch sein. Am rechten Flügel in dieser Linie wird Jesper Fast agieren. In der vierten Reihe dürfte Ryan Spooner und Jimmy Vesey gesetzt sein, wer den dritten Spot einnehmen wird, ist jetzt noch nicht klar. Es wird vermutlich einer aus dem Trio Matt Beleskey/Cody McLeod/Ville Meskanen sein. Die Offensive ist somit sehr jung und auch sehr talentiert. Da der neue Head-Coach den Ruf hat, mit jungen Spielern gut arbeiten zu können, dürfte sich in den nächsten Jahren hier eine interessante Mischung ergeben.
Stürmer | ||
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Chris Kreider | Mika Zibanejad | Pavel Buchnevich |
Vladislav Namestnikov | Filip Chytil | Mats Zuccarello |
Lias Andersson | Kevin Hayes | Jesper Fast |
Matt Beleskey/Cody McLeod | Ryan Spooner | Jimmy Vesey |
Ebenso zur Trade-Deadline gaben die Ranger Kapitän Ryan McDonagh an Tampa Bay ab und ebenso wie die Offensive ist auch die Defensive recht jung. Mit Marc Staal und Adam McQuaid hat man nur zwei Spieler die über 30 Jahre alt sind. Wie es momentan aussieht übernimmt der 24-jährige Brady Skjei immer mehr und mehr die Rolle des Anführers in der Verteidigung. Skjei gilt als sehr gut entwickelter Zwei-Wege-Verteidiger der aber auch offensiv durchaus seinen Einfluss hat. Immerhin 64 Scorerpunkte sammelte er in seinen zwei ersten NHL-Saisonen. Er wird gemeinsam mit Kevin Shattenkirk das Top-2-Duo der Rangers-Defense bilden. Shattenkirk gilt als typischer Offensiv-Verteidiger, der gerne mal die Defensive vernachlässigt, dafür aber auch ein wahrer Powerplay-Spezialist ist. Mit dem Duo Brandon Smith/Neal Pionk ist das zweite Verteidiger Pärchen eher mäßig talentiert. Insgesamt sollte man von dieser Verteidigung keine Wunderdinge erwarten.
Verteidiger | |
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Brady Skjei | Kevin Shattenkirk |
Brendan Smith | Neal Pionk/Fredrik Claesson |
Marc Staal | Adam McQuaid/Anthony deAngelo |
Im Tor wird weiterhin „King Henrik“ die Nummer eins sein. Lundqvist ist mittlerweile aber auch schon 36 Jahre alt und dürfte seinen Zenit überschritten haben. Die Rangers-Legende zählt zwar weiterhin zu einem der bessern Torhüter der Liga, aber ob er der richtige Mann für einen Rebuild ist, in dem sich die New Yorker wohl oder übel befinden, darf durchaus hinterfragt werden. Sein Vertrag läuft noch bis 2021 und sollte er diesen bei den Rangers erfüllen, so dürfte der Traum vom Stanley-Cup für den King wohl nie erfüllt werden. Sein Back-up ist ein durchaus interessanter Mann. Der gebürtige Bulgare Alexandar Georgiyev zeigte in der vergangenen Saison durchaus respektable Auftritte und hat sich für mehr empfohlen. Zudem besitzen die Rangers noch die Rechte am Russen Igor Shestyorkin, der in der KHL Tag für Tag wahre Fabel-Stats aufweist. Mit gerade mal erst 22 Jahren geht er bereits in seine dritte volle KHL-Saison. Ihm wird wohl die Zukunft gehören.
Torhüter | |
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Henrik Lundqvist | Alexandar Georgiyev |
Hockey-News Projection:
Die Rangers haben in den letzten Jahren viel investiert um den Cup endlich in den Madison Square zu holen, 2014 erreichte man auch das Finale, scheiterte dort aber an den LA Kings. Nun sind Blueshirts an einem Punkt angekommen an dem man langfristig planen muss. Man hat durchaus Potential, aber die nahe Zukunft wird nicht allzu rosig aussehen. Im kommenden Jahr werden die Play-Offs wohl ohne den Kult-Club stattfinden.
www.hockey-news.info , Bilder: Gspeed0689 (CC BY-SA 4.0), Lisa Gansky (CC BY-SA 2.0)