Am 7. Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2022/2023. Nachdem die Regentschaft des Tampa Bay Lightning von der Colorado Avalanche gebrochen wurde, ist die Lawine aus Denver der neue Gejagte! In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Die Florida Panthers waren der Dominator des Grunddurchganges und trotzdem musste man mit einigen Schwierigkeiten kämpfen. Auf Grund der „Causa Kyle Beach“, musste Head Coach Joel Quenneville seinen Hut nehmen. Ende Oktober übernahm sein Assistent Andrew Brunette das Amt. Lange war nicht klar, ob man einen neuen Trainer engagierte, Brunette zeigte aber gute Leistungen und daher schenkte man ihm auch das Vertrauen.
Brunette setzte diese Vertrauen mustergültig um, beendete den Grunddurchgang auf Rang eins und mit 337 erzielten Toren war man auch das „Power-House“ der Liga. Kein Team kam nur annähernd an diesen Wert heran. Die Enttäuschung folgte dann aber in den Play-Offs. In der ersten Runde kam man noch über die Hürde Washington, in Runde zwei schied man aber sang- und klanglos mit 4:0 aus und das auch noch ausgerechnet im „Battle of Florida“ gegen Tampa Bay.
Es war also nur eine logische Konsequenz, dass Andrew Brunette seinen Hut nehmen musste. Der neue Head Coach heißt Paul Maurice. Der 55-jährige Kanadier coacht bereits seit 27 Jahren in der NHL, wurde aber zuletzt in Winnipeg vor die Tür gesetzt. Der große Erfolg blieb für ihn bisher aus, daher sind die Fans in Florida nicht unbedingt zufrieden mit dieser Wahl. GM Bill Zito setzt aber auf Maurice, nun liegt es an ihm, mit einem Top-Team auch die entsprechenden Ergebnisse zu liefern.
Florida Panthers Infobox | |
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Zugänge: | Matthew Tkachuk, Chris Tierney, Marc Staal, Colin White, Rudolfs Balcers, Michael Del Zotto |
Abgänge: | Jonathan Huberdeau, Claude Giroux, MacKenzie Weegar, Ben Chiarot, Mason Marchment, Noel Acciari, Robert Hagg |
2022 1st Round Pick: | - |
Top 3 Prospects: | Grigori Denisenko, Mackie Samoskevich, Evan Nause |
Im Sturm sorgte ein Blockbuster-Trade im Sommer für Aufsehen. Matthew Tkachuk wurde von Calgary geholt, dafür schickte man den 115-Punkte Mann Jonathan Huberdeau nach Kanada. Tkachuk wird aller Voraussicht nach in der ersten Reihe, neben Captain Aleksander Barkov auflaufen. Barkov ist ein wahrer Allrounder, er spielt im Powerplay, in Unterzahl ist stark bei den Face-Offs und zudem auch noch extrem torgefährlich. Seine 88 Punkte in 67 Spielen unterstreichen diese Attribute. Die Frage wird sein, wie schnell er sich auf Tkachuk einstellen kann. Ergänzt wird die Top-Reihe vom linken Flügel Carter Verhaeghe, der den Platz von Anthony Duclair einnimmt, der sich an der Achilles Sehne verletzte und auf unbestimmte Zeit fehlen wird.
In der zweiten Reihe spielen unverändert Sam Bennett und Sam Reinhart, neu dazu kommt der Lette Rudolfs Balcers, den man von den San Jose Sharks verpflichten konnte. Ebenso neu im Team sind Colin White und Nick Cousins, die aller Voraussicht nach in Reihe drei auflaufen werden. Als Center wird hier die Entdeckung des Vorjahres agieren. Der Finne Anton Lundell spielte mit seinen 20 Jahren seine erste NHL Saison und verbuchte gleich auf Anhieb 44 Punkte in 65 Spielen. Unverändert bleibt der vierte Block bestehend aus Ryan Lomberg-Eetu Luostarinen-Patric Hornqvist.
Wie bereits erwähnt, war die Offensive das Prunkstück der abgelaufenen Saison, die Frage wird jedoch sein, wie Paul Maurice hier aufstellen wird. Zudem ist noch nicht klar, ob Matthew Tkachuck punktemäßig an Jonathan Huberdeau herankommen wird.
Florida Panthers Lineup | ||
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Stürmer | ||
Carter Verhaeghe | Aleksander Barkov | Matthew Tkachuk |
Rudolfs Balcers/Anthony Duclair | Sam Bennett | Sam Reinhart |
Nick Cousins | Anton Lundell | Colin White |
Ryan Lomberg | Eetu Luostarinen/Chris Tierney | Patric Hornqvist |
Verteidiger | Torhüter | |
Gustav Forsling | Aaron Ekblad | Sergei Bobrovski |
Lucas Carlsson | Radko Gudas | Spencer Knight |
Marc Staal | Brandon Montour |
Der Trade hatte auch in der Defenisve Auswirkungen, denn im Paket mit Huberdeau musste auch MacKenzie Weegar nach Calgary wechseln. Weegar gilt als sehr ausgewogener Defender, der kompromisslos spielt, aber zuletzt auch mit 44 Punkten in Erscheinung trat. Gerne findet man ihn in der List der meist unterschätzten Verteidiger der Liga. Sein Abgang könnte mehr schmerzen als man jetzt glauben will.
Der Top-Defender wird auch heuer wieder Aaron Ekblad sein, der letzte Saison endlich seinen Vorschusslorbeeren gerecht wurde. In 61 Spielen erzielte er 57 Punkte, verletzte sich dann allerdings schwer und kam erst zu den Play-Offs wieder retour. Er bildet mit Gustav Forsling das Top-Verteidungspaar. Der Schwede spielte zuletzt sehr stark und hat das Zeug dazu Weegar vergessen zu machen.
Für die nötige Härte sorgt der Tscheche Radko Gudas. Niemand hatte mehr Hits als Gudas in seinen Stats, gleich 355 Mal nagelte er die Gegner an die Bande. Lucas Carlsson sollte von der defensiven Stärke von Gudas profitieren. Im dritten Paar spielt Neuerwerbung Marc Staal sowie Brandon Montour. Die Defensive ist nach wie vor gut besetzt, allerdings schmerzt der Abgang von Weegar sowie Ben Chiarot.
Im Tor wird auch in der kommenden Saison der 10-Millionen-Dollar Mann Sergei Bobrovski die Nummer eins sein. Auch wenn er sich zuletzt steigern konnte, so muss für dieses Salär mehr rausschauen. Zudem wartet hinter ihm mit Spencer Knight ein großes Talent. Bobrovski ist noch bis 2026 an die Panthers gebunden, sein Monster-Vertrag könnte aber zu einem Problem für die Verantwortlichen im Sunshine State werden. Der Vertrag von Spencer Knight läuft in dieser Saison aus und noch ist nicht klar, wie man sich ihn weiter leisten will.
Hockey-News Projection: Die Panthers zählen definitiv zu den besseren Teams der Liga. Es liegt nun an Paul Maurice die Qualität im Kader zu einer funktionierenden Mannschaft zu formen. Die Panthers werden auch heuer locker in die Play-Offs einziehen und ein Conference-Finale scheint durchaus im Bereich des Möglichen zu sein.
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