Am 7. Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2022/2023. Nachdem die Regentschaft des Tampa Bay Lightning von der Colorado Avalanche gebrochen wurde, ist die Lawine aus Denver der neue Gejagte! In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
In 14 der letzten 15 Saison fand man die Washington Capitals stets in den Play-Offs. Immer wieder zählten sie zum Favoritenkreis um den begehrten Stanley-Cup. Dieses Ziel wurde 2018 schlussendlich auch erreicht, Alex Ovechkin und Co duften Lord Stanley in die Höhe stemmen. Seither allerdings gewann man keine Play-Off Serie mehr. Können die Caps noch einmal einen Run auf den Stanley Cup starten?
Washington Capitals Infobox
Zugänge: Darcy Kuemper, Charlie Lindgren, Erik Gustafsson, Connor Brown, Dylan Strome, Gabriel Carlsson, Henrik Borgstrom
Abgänge: Vitek Vanecek, Ilya Samsonov, Pheonix Copley, Justin Schultz, Michal Kempný
2022 1st Round Pick: Ivan Miroshnichenko (20th)
Top 3 Prospects: Hendrix Lapierre, Ivan Miroshnichenko, Alexei Protas
Exakt 100 Punkte erreichte das Team aus der Haupstadt in der letzten Saison und zog so recht sicher in die Play-Offs sein. Dort zog man trotz einer 2:1 Serienführung gegen die Florida Panthers schlussendlich den kürzeren und musste die Koffer packen. Coach Peter Laviolette steht unter Druck, darf aber vorerst weiterhin die Geschicke hinter der Bande leiten. Schlechte Nachrichten gab es jedoch bereits im Sommer aus der medizinischen Abteilung. Center-Ikone Nicklas Backström ist verletzt und man weiß nicht wann bzw. ob der Schwede überhaupt nochmals zurück das Eis kommen wird. Ein herber Rückschlag für die Offensiv-Abteilung der Capitals, denn Backström zählt mitunter zu den besten Spielmachern der Liga.
Washington Capitals Lineup | ||
---|---|---|
Stürmer | ||
Alex Ovechkin | Evgeni Kuznetsov | T.J. Oshie |
Anthony Mantha | Dylan Strome | Connor Brown |
Marcus Johansson | Lars Eller | Conor Sheary |
Connor McMichael | Nic Dowd | Garnet Hathaway |
Verteidiger | Torhüter | |
Martin Fehervary | John Carlson | Darcy Kuemper |
Dmitri Orlov | Nick Jensen | Charlie Lindgren |
Erik Gustafsson | Trevor van Riemsdyk |
Somit ist auch die Center-Frage in Reihe eins geklärt. Evgeny Kuzentsov wird diese einnehmen und bildet mit seinem Landsmann und Ikone Alex Ovechkin ein brandgefährliches Duo. Wer die erste Reihe ergänzen wird ist noch nicht klar. T.J. Oshie füllte diese Rolle schon oft und gut aus, aber auch ein fitter Anthony Mantha wäre durchaus möglich. Dies wird sich wohl erst in den ersten Partien der neuen Saison zeigen. Ovechkin ist mittlerweile 37 Jahre alt, erlebte aber zuletzt seinen x-ten Frühling. Im Vorjahr erzielte er nicht weniger als 50 Tore und bereitete weitere 40 Tore vor. Auch in den Play-Offs kam er auf sechs Scorperpunkte in ebenso vielen Spielen. Es scheint so, als ob der Zahn der Zeit an ihm wohl noch nicht nagen würde, denn auch sein physisches Spiel lässt nicht nach. Die erste Linie wird also weiterhin mit zu den bessern Top-lines der Liga zählen.
In Reihe zwei holte man als Backström-Ersatz Dylan Strome von den Chicago Blackhaws nach D.C. Strome spielte zuletzt seine punktbeste Saison und erzielte 22 Tore sowie 26 Assists für die Hawks. Er wird in der Linie mit Connor Brown und eben Oshie oder Mantha spielen. Eine durchaus gefährliche zweite Linie. Unverändert bleiben hingegen die Bottom-Six. „Mister-Zuverlässig“ Lars Eller wird in Reihe drei als Center auflaufen. Der mittlerweile 33-jährige Däne gilt als starker Bully-Spieler, der vor allem defensiv seine Qualitäten hat, aber auch offensiv Nadelstiche setzen kann. Er geht jedoch in sein letztes Vertragsjahr und noch ist nicht klar, wo seine Zukunft liegen wird. Ihm zur Seite stehen Marcus Johansson und Conor Sheary.
In Reihe vier setzt man vor allem auf phsyisch starke Spieler wie Connor McMichael und Garnet Hathaway, die auch in Unterzahl vermehrt auf das Eis müssen. Als Center fungiert hier Nic Dowd. Die Offensive der Capitals ist durchaus tief besetzt, zwei offensiv starke Linien und eine dritte Reihe die auch immer wieder für Tore gut ist, zeigt von Qualität. Im Vorjahr erzielten die Caps 270 Tore, damit belegte man den zehnten Platz in dieser Statistik. Problematisch hingegen war das Powerplay und das glaubt man wohl kaum, wenn man einen Alex Ovechkin in seinen Reihen hat. Trotzdem kam man hier auf eine Quote von lediglich 18.8%. Dies bedeutete den 23. Rang in der Überzahl-Wertung. Hier muss man sich definitv verbessern, wenn man wieder oben mitspielen will.
Das schwache Powerplay lag definitv nicht an John Carlson. Seit Jahren ist er der mit Abstand beste Defender der Capitals, so auch zuletzt. Mit 71 Punkten, spielte er seine punktemäßig zweitbeste Saison überhaupt und zum dritten Mal knackte er die 70-Punkte Marke. Carlson gilt als Inbegriff des Quarterback-Defenders, der ein Spiel perfekt aufbauen kann und im Powerplay eine Macht an der blauen Linie ist. Der mittlerweile 33-jährige Amerikaner wird auch weiterhin diese Rolle einnehmen. Ihm zur Seite steht der Slowake Martin Fehervary, der vor allem im körperlichen Bereich seine Stärke hat und vor dem Tor aufräumt.
Unverändert bleibt das zweite Verteidiger-Pärchen bestehend aus Dmitry Orlov und Nick Jensen. Neu zum Team kam Erik Gustafsson der mit Trevor van Riemsdyk ein Duo bilden wird. Die Defensive ist somit solide aufgestellt, aber auch nicht mehr. Beim Penalty-Killing schaffte man eine Quote von 80,4% Prozent und insgesamt kassierte man 242 Gegentore. Das sind alles gute Mehrwerte, nicht mehr und nicht weniger. Hier zählen die Caps lediglich nur noch zum Mittelfeld.
Scheinbar gar nicht zufrieden war man auf der Tormann-Position. Denn gleich alle drei Goalies wurden nicht verlängert. Ilya Samsonov, Vitek Vanecek und Pheonix Copley mussten sich neue Vereine suchen und das obwohl Samsonov lange Zeit als großes Talent galt und potentieller Nachfolger vom „cup-winning-goalie“ Braden Holtby galt. Vielleicht tut ihm der Wechsel zu den Toronto Maple Leafs aber gut. Die neue Nummer-1 ist kein geringerer als der aktuelle Stanley-Cup Champion Darcy Kuemper. Er wurde im Vorjahr nach Colorado geholt und gewann prompt den Cup mit dem Team aus Denver.
Kuemper spielte gerade in seiner Zeit bei Arizona hervorragend. In einem eher schwachen Team glänzte er mit tollen Leistungen und sehr guten Werten. Bei Colorado hatte er eine andere Aufgabe, er bekam deutlich weniger Schüsse auf sein Tor und wirkte daher manchmal unkonzentriert. So kassierte er auch in den Play-Offs das ein oder andere haltbare Tor. Nichtsdestotrotz wird er die unumstrittene Nummer 1 im Tor sein und sollte auch mit Washington gute Werte hervorbringen. Sein Back-Up wird Charlie Lindgren sein, der wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen wird.
Hockey-News Projection: Die Capitals haben nach wie vor ein brandgefährliches Team mit viel Qualität. Scheinbar trotzen die Stars auch ihrem Alter und produzieren weiterhin am laufenden Band. Die Frage wird sein ob man es schafft Nick Barckström zu ersetzen. Im Tor erhofft man sich durch Darcy Kuemper mehr Stabilität. Die Washington Capitals werden auch heuer in den Play-Offs vertreten sein, für den großen Coup wird es aber nicht reichen.
www.hockey-news.info , Bild: https://www.facebook.com/bluejacketsnhl/