Am 7. Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2022/2023. Nachdem die Regentschaft des Tampa Bay Lightning von der Colorado Avalanche gebrochen wurde, ist die Lawine aus Denver der neue Gejagte! In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Seit dem Gewinn des Stanley Cups im Jahr 2019 gewannen die St. Louis Blues lediglich eine Play-Off Serie. Man konnte sich aber in den drei Jahren zumindest immer für die Post-Season qualifizieren. Man konnte vergangenes Jahr einen Aufwärtstrend erkennen, den Grunddurchgang beendete man immerhin mit 109 Punkten und man überstand die erste Runde gegen Minnesota. In Runde zwei war dann gegen die übermächtige Colorado Avalanche Schluss, aber immerhin konnte man den späteren Champ ärgern und zwei Siege einfahren. Wie geht es aber mit den Blues weiter, können sie noch einmal einen Cup-Run hinlegen oder scheitern sie gar schon im Grunddurchgang?
| St. Louis Blues Infobox | |
|---|---|
| Zugänge: | Tomas Greiss, Noel Acciari, Matthew Highmore, Tyler Pitlick |
| Abgänge: | David Perron, Ville Husso, James Neal, Charlie Lindgren |
| 2022 1st Round Pick: | Jimmy Snuggerud (23rd) |
| Top 3 Prospects: | Jake Neighbours, Zachary Bolduc, Jimmy Snuggerud |
Die große Überraschung der vergangenen Saison war Center Robert Thomas. Der 23-jährige scorte nicht weniger als 77 Punkte in nur 72 Spielen und erlebte dadurch eine wahre „Break-Out-Season“. Mit dieser Leistung erarbeitete er sich auch den Spot als First-Line-Center und wird dort mit den beiden Russen Pavel Buchnevich und Vladimir Tarasenko spielen. Buchnevich kam im Vorjahr von den New York Rangers und zeigte mit 30 Toren gleich groß auf. Auch Tarasenko konnte endlich wieder an die Leistungen aus vergangenen Tagen anschließen und war mit 82 Scorerpunkten teaminterner Topscorer. Er geht allerdings in sein letztes Vertragsjahr und war zuletzt nicht immer glücklich bei den Blues, speziell als er nicht zum Captain ernannt wurde.
Tarasenko spielte zuletzt wieder wie in alten Zeiten. Bild: https://www.facebook.com/StLouisBlues
Diese Ehre wurde Ryan O’Reilly zu Teil, bei dem aber ebenso der Vertrag ausläuft. General Manager Doug Armstrong zeigt sich hier aber nicht beunruhigt, denn O’Reilly signalisierte bereits, dass er gerne bei den Blues bleiben würde. Der Kanadier wird auf jeden Fall in der zweiten Linie als Center beginnen. An seiner rechten Seite wird Jordan Kyrou stürmen, der auch eine der Entdeckungen der letzten Saison war. Mit 24 Jahren konnte er 75 Punkte in 74 Spielen erzielen. Ergänzt wird diese zweite Linie durch Brandon Saad, der zuletzt seine beste Saison seit fünf Jahren spielte.
Auch in der Tiefe ist man in St. Louis sehr gut besetzt. Immerhin kann man es sich erlauben einen Spieler wie Brayden Schenn in Linie drei auflaufen zu lassen. Ihm zur Seite steht Ivan Barbashev und Logan Brown. Kaum ein Team hat eine punktemäßig so starke dritte Reihe. Schenn erzielte 58 Punkte und Barbashev sogar 60. Den Roster voll macht voraussichtlich das Trio Nathan Walker-Noel Acciari-Klim Kostin.
Die Blues erzielten letzte Saison starke 309 Tore, lediglich Florida und Toronto waren hier erfolgreicher. Mit 27% Erfolg im Powerplay belegte man hier sogar den zweiten Rang. Auch der Abgang von David Perron sollte kompensiert werden können, obwohl dieser gerade im Powerplay enorm wichtig war. Die Offensive war definitv das Prunkstück der Blues und wird es aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison sein.
| St. Louis Blues Lineup | ||
|---|---|---|
| Stürmer | ||
| Pavel Buchnevich | Robert Thomas | Vladimir Tarasenko |
| Brandon Saad | Ryan O'Reilly | Jordan Kyrou |
| Ivan Barbashev | Brayden Schenn | Logan Brown |
| Nathan Walker/Matthew Highmore | Noel Acciari | Klim Kostin/Alexei Toropchenko |
| Verteidiger | Torhüter | |
| Torey Krug | Justin Faulk | Jordan Binnington |
| Marco Scandella | Colton Parayko | Thomas Greiss |
| Nick Leddy/Scott Perunovich | Robert Bortuzzo/Niko Mikkola | |
In der Defensive war etwas überraschend Justin Faulk der Dreh- und Angelpunkt. Mit 47 Scorperpunkten spielte er seine zweitbeste Saison überhaupt und legte dabei noch einen beeindruckenden Wert von +41 auf. Offensiv sehr gut spielte auch Torey Krug in seinem zweiten Jahr für die Blues, 43 Punkte sprechen für sich, leider verletzte er sich in den Play-Offs und konnte daher lediglich drei Spiele absolvieren.
Seit nun mehr sieben Jahren ist Colton Parayko eine fixe Größe in der St. Louis Defensive. Neben einer gewissen Härte produzierte er zuletzt aber auch offensive mit 35 Punkten ganz brauchbar. Ihm zur Seite steht der routinierte Marco Scandella. Mit Nick Leddy und Robert Bortuzzo legte man das Augenmerk vor allem auf die Physis. Im vergangenen Jahr spielte die Blues Defensive sehr gut, drei Spieler produzierten zudem auch offensiv und mit 239 Gegentreffern lag man hier in den Top-10. Die Frage wird sein ob die Spieler nochmals so eine starke Saison hinlegen können.
Ville Husso ist nicht mehr in St. Louis, Jordan Binnington wird die klare Nummer eins sein. Bild: https://www.facebook.com/minnesotawild
Das größte Fragezeichen steht jedoch hinter der Goalie Position. Nach dem der Einser-Tormann Jordan Binnington 2019 die Blues zum Cup Gewinn führte, baute er Jahr für Jahr ab. Letzte Saison kam er im Grunddurchgang lediglich auf 37 Spiele und einer Fangquote von 90,1%. Damit verlor er auch den Stammplatz an Ville Husso. In den Play-Offs jedoch zeigte Binnington wieder sein ganzes Können, als Husso schwächelte. Sechs Spiele absolvierte er in der Post-Season und kam auf einen hervorragenden Wert von 94,9%. Danach stoppte ihn jedoch eine Verletzung.
In der kommenden Spielzeit wird Binnington die unangefochtene Nummer Eins sein, denn Ville Husso schloss sich den Detroit Red Wings an. Als Back-Up wird der deutsche Thomas Greiss fungieren. Er sollte aber keine Gefahr für das „Einser-Leiberl“ werden.
Hockey-News Projection: Die Central Division ist hart umkämpft. Colorado wird außer Reichweite sein, die Blues werden sich also mit Minnesota, Dallas und Nashville matchen. Mit dieser starken Offensive und der Hoffnung, dass Binnington wieder zu alter Stärke findet, sollte St. Louis wieder in den Play-Offs vertreten sein.
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