Etliche Namen prägten das österreichische Eishockey und die EBEL in den letzten Jahren. Wir holen diese Cracks, Trainer, Schiedsrichter und andere Protagonisten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden, nochmal vors Mikro und interviewen sie in unserer Serie „Q&A“.
In der heutigen elften Ausgabe widmen wir uns einem Kanadier, der sieben Saisonen in der EBEL bestritt. Olivier Latendresse, dessen Bruder Guillaume für Montreal, Minnesota und Ottawa über 350 NHL-Spiele bestritt, stand in der EBEL bei vier Teams unter Vertrag. Die Graz99ers holten ihn 2011 in die Liga, 2015 wechselte er nach Linz, war dann dort und später in Villach und Fehervar jeweils eine Spielzeit aktiv. Vor wenigen Monaten beendete er seine aktive Karriere.
Olivier, was machst du heute, wie sieht dein Leben aus?
Ich hab diese Saison meine letzte in Frankreich gespielt und nun meine Karriere beendet. Es ist sehr eigenartig gewesen, weil es wegen dem Corona-Virtus so abrupt war. Ich war danach mit meiner Familie zuhause und hab viel Zeit mit ihnen verbracht. Nun habe ich viele Meetings und bereite mich auf mein neues Leben als Trainer vor. Das macht mir sehr viel Spaß.
Verfolgst du die Liga noch?
Ich verfolge die EBEL immer noch, schaue mir regelmäßig die Kader an um nachzusehen ob meine ehemaligen Kollegen noch spielen. Ich schaue mir auch hin und wieder Playoff-Spiele an.
Was hat sich seit deinem Karriereende verändert oder entwickelt?
Für mich persönlich noch nicht viel, weil ich meine Karriere gerade erst beendete. Ich stehe im Training, laufe, fahre viel Fahrrad und arbeite an meiner Ausdauer…
OLIVIER LATENDRESSE | |
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NATIONALITÄT | Kanada |
ALTER | 34 |
EBEL-SPIELZEIT | 2011-2018 |
EBEL-TEAMS | Graz99ers, Black Wings Linz, EC VSV, Fehervar AV19 |
EBEL-SPIELE | 327 |
EBEL-PUNKTE | 249 |
SONSTIGES | - Kelly Cup Champion 2008 (ECHL) - Französischer Meister 2019 (Grenoble) |
Gibt es eine Entscheidung in deiner Karriere die du im Nachhinein betrachtet anders treffen hättest sollen?
Ich würde nicht viel ändern. Ich habe mi dem was mir zur Verfügung stand versucht das beste daraus zu machen. Ich bin der Meinung wir hatten damals, als ich in Linz spielte das beste Team der Liga. Wir hätten den Titel holen sollen, das ist etwas schade dass es nicht klappte, aber nicht änderbar.
Was ist die kurioseste Geschichte die du in deiner Laufbahn erlebt hast?
Ich hatte mal ein Spiel da stand es 3:3. Der Trainer nahm ein Time-Out und wollte den Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis nehmen. Wir Spieler machten ihn darauf aufmerksam dass es 3:3 stünde und er sah auf die Anzeigetafel und sagte: „Oh sorry, mein Fehler…“. Das war wirklich lustig.
Wenn es nicht für die Karriere im Eishockey gereicht hätte, was wärst du heute?
Ich glaube ich wäre heute Fitnesstrainer oder so etwas in diese Richtung.
Gibt es ein besonderes Spiel das du gerne noch einmal erleben möchtest?
Da gab es einerseits die Exhibition-Games die ich mit meinem Bruder gemeinsam im Dress der Montreal Canadiens absolvierte. Das war einzigartig. Und das erste Spiel von Thomas Vanek in Graz während des Lock-Outs. Diese Atmosphäre war elektrisierend!
BISHERIGE AUSGABEN | |
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Ausgabe 1 | Todd Elik |
Ausgabe 2 | Frank Banham |
Ausgabe 3 | Jeff Ulmer |
Ausgabe 4 | Roland Kaspitz |
Ausgabe 5 | Lorenz Hirn |
Ausgabe 6 | Ryan Foster |
Ausgabe 7 | Harry Lange |
Ausgabe 8 | Herbert Hohenberger |
Ausgabe 9 | Bernhard Bock |
Ausgabe 10 | Marco Pewal |
Ausgabe 11 | Olivier Latendresse |
Ausgabe 12 | Fabian Weinhandl |
Ausgabe 13 | Marc Brown |
Ausgabe 14 | Michael Puschacher |
Ausgabe 15 | Daniel Mitterdorfer |
Ausgabe 16 | Brad Purdie |
Ausgabe 17 | Guillaume Lefebvre |
Ausgabe 18 | Markus Peintner |
Ausgabe 19 | Robert Lembacher |
Ausgabe 20 | Heimo Lindner |
Ausgabe 21 | Guillaume Desbiens |
Ausgabe 22 | Patrick Machreich |
Ausgabe 23 | Jari Suorsa |
Ausgabe 24 | Christian Cseh |
Ausgabe 25 | Luciano Aquino |
Ausgabe 26 | Engelbert Linder |
Ausgabe 27 | Rob Schremp |
Ausgabe 28 | Florian Mühlstein |
Ausgabe 29 | Michael Güntner |
Gab es einen speziellen Kabinen-Streich an den du dich immer erinnern wirst?
Nicht unbedingt ein klassischer Kabinen-Streich, aber dennoch lustig: Als ich jünger war haben wir Spieler der gegnerischen Teams angerufen und uns als Journalisten ausgegeben. Dadurch haben wir einige Informationen für das nächste Spiel erhalten.
Wer war:
- Der lustigste Typ in der Kabine den du je erlebt hast?
Da gab es einige, aber ch glaube Sebastien Piché war einzigartig! - Der Beste Teamkollege am Eis?
Kris Letang - Der härteste Gegner am Eis?
Sidney Crosby, gegen den ich in der QMJHL gespielt habe - Dein bester Trainer?
Sehr schwierig zu beantworten. Ich hatte viele Trainer die mich beeindruckten. Jeder Coach hatte etwas Besonderes.
Pic: fodo.media/Harald Dostal