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Q&A #22: Was wurde aus… Patrick Machreich?

Etliche Namen prägten das österreichische Eishockey und die EBEL in den letzten Jahren. Wir holen diese Cracks, Trainer, Schiedsrichter und andere Protagonisten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden, nochmal vors Mikro und interviewen sie in unserer Serie „Q&A“.

In der heutigen 22. Ausgabe widmen wir uns einem österreichischen Torhüter, der beinahe seine gesamte Karriere in der Heimat verbrachte. Für insgesamt vier Teams stand er in der EBEL zwischen den Pfosten und auch im Nationalteam war er im Einsatz, nahm an zwei Weltmeisterschaften teil. Patrick Machreich ist nun im Trainergeschäft tätig.

Patrick, was machst du heute, wie sieht dein Leben aus?
Nachdem ich, für mich unerwartet, keinen Vertrag mehr bekommen habe, bin ich kurze Zeit in der Luft gehangen. Durch ein Gespräch mit einem Freund ergab sich die Möglichkeit, in einer Gärtnerei zu arbeiten, wo ich jetzt hauptberuflich tätig bin.
Außerdem bin ich als Trainer tätig.  Zum einen trainiere ich die U10 und die gesamten Goalies beim EK Zell am See. Zum anderen war ich letzte Saison Goalietrainer des U16-Nationalteams und betreue die Goalies bei den Camps der „The Hockey Engineers“ von Dieter Werfring. (Anm. der Redaktion: Das Interview fand vor der Bekanntgabe dass Machreich neuer VSV-Goalietrainer wird statt)

Verfolgst du die Liga noch?
Ja.  Sofern die Zeit es erlaubt,  schau ich  mir online Spiele an und lese die News der Liga. Allerdings war mein Fokus vergangene Saison mehr auf die AHL gerichtet.

Was hat sich seit deinem Karriereende verändert oder entwickelt?
Eishockeybezogen hat sich der Blickwinkel geändert. Als Trainer musste ich lernen (und lerne immer noch), worauf meine Beobachtungen zu richten sind. Gerade in der Kampfmannschaft des EKZ hab ich viel gelernt, worauf ich bei Spielern (nicht nur Goalies) achten muss, sei es im Bereich des Systems, der Skills, der Körpersprache etc.

PATRICK MACHREICH
NATIONALITÄTÖsterreich
ALTER39
EBEL-SPIELZEIT2003-2016
EBEL-TEAMSGraz99ers, EC VSV, Black Wings Linz, HC Innsbruck
EBEL-SPIELE213
EBEL-PUNKTE0
SONSTIGES- EBEL-Champion 2006 (EC VSV)
-Nationalliga-Champion 2009 (EHC Lustenau)
- Nationalliga-Champion 2011 (VEU Feldkirch)
- 4 Spiele im A-Nationalteam
- Teilnahme an 2 A-Weltmeisterschaften (1 Einsatz)

Gibt es eine Entscheidung in deiner Karriere die du im Nachhinein betrachtet anders treffen hättest sollen?
Ich weiß, dass ich Fehler gemacht und auch falsche Entscheidungen getroffen habe, die ich aber nicht bereue. Ich habe aber genau so gute und richtige Entscheidungen getroffen. Das Wichtigste für mich ist es, aus meinen Fehlern gelernt zu haben. Aus dieser Erfahrung heraus, möchte ich sowohl jungen und auch älteren Spielern in ihrer Weiterentwicklung als Spieler und als Mensch helfen. Allerdings muss jeder Fehler machen, um daraus zu lernen und zu wachsen.

Was ist die kurioseste Geschichte die du in deiner Laufbahn erlebt hast?
Mir fällt dazu die Geschichte beim VSV ein, als der falsche Penaltyschütze (Lanzinger statt Bousquet) geschossen hat. Danach gab es ja den Einspruch bei der Liga und eines Tages hieß es, dass der eine Penalty wiederholt werden würde, was ja später auch geschah. Kurze Zeit vor der Wiederholung des Penaltys ist schon ein kleiner Teil der Mannschaft, ich glaube es  waren 6 Spieler, Gert Prohaska und ich mit dem Trainer, Richtung Wien gefahren. Der Penalty hätte damals schon wiederholt werden sollen. Kurz nach Graz bekamen wir wieder die Info, dass wir umkehren sollen und die Entscheidung vertagt wurde. Somit ging es wieder zurück nach Villach, mit einem Zwischenstopp im Hooters…

Wenn es nicht für die Karriere im Eishockey gereicht hätte, was wärst du heute?
Hätte ich damals als junger Spieler geglaubt, dass ich nicht Profi werden kann, dann hätte ich wahrscheinlich die HTL besucht und hoffentlich auch abgeschlossen. Marketing hat mich später auch immer interessiert und tut es immer noch.

Gibt es ein besonderes Spiel das du gerne noch einmal erleben möchtest?
Da gibt es das eine und andere Spiel, das mir in Erinnerung ist. Aber das Spiel mit dem HCI gegen die 99ers, als Vanek beim Lock out in Graz gespielt hat, war sehr lässig. Nicht nur deshalb, weil wir gewinnen konnten. Vielmehr waren es die Emotionen und der gesamte Hype um Thomas.
Du konntest überall in den Medien Berichte über ihn lesen. Wenn ich mich nicht täusche, war es sogar das erste Heimspiel für Vanek. Servus TV war vor Ort und der „Bunker“ war ausverkauft. Er war ja zwei Saisonen lang mein Zuhause. Dazu kam, dass einige meiner steirischen Verwandten und Freunde in der Halle waren.
Das Spiel verlief für mich wie im Film. Ich musste meine Emotionen unter Kontrolle halten, was ich auch schaffte. Am Ende konnten wir knapp gewinnen.
Falls jemand das Spiel auf DVD hat, dann hätte ich gerne eine Kopie davon.  Danke!

BISHERIGE AUSGABEN
Ausgabe 1Todd Elik
Ausgabe 2Frank Banham
Ausgabe 3Jeff Ulmer
Ausgabe 4Roland Kaspitz
Ausgabe 5Lorenz Hirn
Ausgabe 6Ryan Foster
Ausgabe 7Harry Lange
Ausgabe 8Herbert Hohenberger
Ausgabe 9Bernhard Bock
Ausgabe 10Marco Pewal
Ausgabe 11Olivier Latendresse
Ausgabe 12Fabian Weinhandl
Ausgabe 13Marc Brown
Ausgabe 14Michael Puschacher
Ausgabe 15Daniel Mitterdorfer
Ausgabe 16Brad Purdie
Ausgabe 17Guillaume Lefebvre
Ausgabe 18Markus Peintner
Ausgabe 19Robert Lembacher
Ausgabe 20Heimo Lindner
Ausgabe 21Guillaume Desbiens
Ausgabe 22Patrick Machreich
Ausgabe 23Jari Suorsa
Ausgabe 24Christian Cseh
Ausgabe 25Luciano Aquino
Ausgabe 26Engelbert Linder
Ausgabe 27Rob Schremp
Ausgabe 28Florian Mühlstein
Ausgabe 29Michael Güntner

Hat es einen speziellen Kabinen-Streich an den du dich immer erinnern wirst?
Klassische Streiche, wie Wasser in den Schläger füllen, Ausrüstung mit Tape zusammen binden oder die Möbel des Hotelzimmers auf den Balkon stellen, sind Streiche die ich in Erinnerung habe.

Wer war:

  • Der lustigste Typ in der Kabine?
    Adam Munro (Ehemaliger HCI-Goalie) und Ryan Foster waren für mich sehr lustig und sehr sympathisch.
  • Der Beste Teamkollege am Eis?
    Mit Ryan Foster hat mich viel verbunden.  Wir waren insgesamt 9 (?) Saison in der gleichen Mannschaft. Dabei waren es drei unterschiedliche Teams.
  • Der härteste Gegner am Eis?
    Da fällt mir Heimo Lindner ein. Wir hatten einige Duelle im Penaltyschießen. Ich wusste was er für einen Move hatte und konnte meistens nichts gegen ihn ausrichten. Einmal überraschte er mich mit einem neuen Move. Ich blieb aber Sieger,  da mich die beiden Torstangen retteten.
  • Dein bester Trainer?
    Mike Zettel war für uns (damals jungen Spieler) in Graz sehr geduldig und sehr menschlich. Damals lernte ich, dass es im Leben nicht nur ums Eishockey geht.
    Auch Greg Holst war sehr ähnlich, wie ich in Zell am See in meiner letzten Saison als Profi sehen konnte. Er war natürlich der Motivator schlecht hin.
    Bill Stewart war speziell im taktischen Bereich sehr gut. Er analysierte alles und jeden. Die Wände waren voll von Infos und Statistiken über den Gegner.

Pic: Rohal

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